LANDKREIS (hb/m). Im Pressegespräch berichtete Karsten Becker, der Vorsitzende der SPD Schaumburg, von "konstruktiven Gesprächen in großer Übereinstimmung mit der Landes-SPD", die zuvor die beiden Landtagsabgeordneten Heiner Bartling und Grant-Hendrik Tonne, Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, der Landratskandidat Jörg Farr, Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion, des Unterbezirksvorstandes sowie zahlreiche Schaumburger SPD-Bürgermeister mit dem neu gewählten SPD-Landesvorsitzenden Olaf Lies und seinem Stellvertreter und Vorsitzenden der Landtagsfraktion, Stefan Schostok, im Kreishaus geführt hatten. Dabei sei es um die drei aktuellen Themen Schule und Bildung, die finanzielle Ausstattung der Landkreise und Kommunen und die Kreisreform gegangen.
Grant-Hendrik Tonne (v.li.), Stefan Schostok, Jörg Farr, Karsten Becker, Olaf Lies und Heiner Bartling nach dem Gespräch im Kreishaus.
Die Sozialdemokraten sind sich einig, dass die beiden beantragten IGS aus pädagogischen Gründen eingerichtet werden müssen. Zudem sei der Bedarf gegeben; denn schließlich konnten erneut rund 140 Anmeldungen nicht berücksichtigt werden. "Unsere Anträge auf Wegfall der Forderung nach einer Fünfzügigkeit sind zweimal im Landtag von CDU und FDP abgelehnt worden", berichtete Olaf Lies.
Jörg Farr fordert "gleiche Bildungschancen für alle" und setzt auf die Koalition aus SPD-Kreistagsfraktion, Eltern, Schulen und Kreiselternrat. Heiner Bartling zeigte sich skeptisch, was die Einflussmöglichkeiten Schaumburger CDU-Kandidaten in Hannover anbelangt und erinnerte an die Zerschlagung von Wahlkreisen und den Abzug einer Reihe von Behörden. McAllister habe Zeichen für einen Wandel in der Schulpolitik gesendet, Herr Drewes werde "umkippen, um rechtzeitig die Kurve zu kriegen".
Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier hatte Lies und Schostok dargelegt, "dass der Landkreis Schaumburg etwas Besonderes ist und man auf eine 900-jährige Geschichte zurückblicken kann". Brauchtum und Traditionspflege hätten zu einem besonderen Zusammengehörigkeitsgefühl geführt. "Es geht um handfeste Interessen der Schaumburger Bevölkerung - wir geraten durch eine Fusion in eine Randlage, verlieren an Einfluss, Bedeutung und Lebensqualität", machte Farr deutlich, "dass eine von der CDU/FDP-Landesregierung gewollte Kreisreform nichts Positives für Schaumburg bringt". Schöttelndreier berichtete, "dass durch Kooperationen in Schaumburg viel erreicht worden ist". Dabei werde aufgabenorientiert mal mit Minden-Lübbecke (RegioPort), Nienburg (AWS) oder der Weserschiene (Tourismus) kooperiert.
Lies und Schostok plädieren für den Einsatz einer Enquete-Kommission, die zunächst einmal klärt, was unter Daseinsvorsorge fällt, wer welche Aufgaben übernimmt und wie sie finanziert werden. "Mit dem Zeichnen neuer Karten werden keine Probleme gelöst", sagte Lies, der auch nicht glauben will, "dass aus der Fusion von zwei armen Landkreisen ein reicher wird".
Der Landkreis Schaumburg sei, so Schostok, gut aufgestellt und müsse weiter mit seinen verschiedenen Kooperationspartnern arbeiten können, ohne durch Fusionsdiskussionen in seiner Arbeit behindert zu werden. "Wir werden um den Erhalt des Landkreises Schaumburg kämpfen", versicherte Farr abschließend.
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