1. Mittelalterliches Treiben erfüllt zwei Tage lang den Marktplatz

    Alte Handwerkskünste, geschickte Gaukler, Händler und Garküchen begeistern / Nachtwächtersignal ertönt zum Ende des Markttreibens

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (wtz). Der rauchige Qualm verbrennender Steinkohle und das duftende Aroma frischgebackenen Brotes waren nur zwei Eindrücke, die den Stadthäger Marktplatz über zwei Tage hinweg erfüllten. Sie gingen einher mit Düften frisch zubereiteter Speisen, Klängen umherwandernder Spielleute und Angeboten fahrender Händler. Das Mittelalter hatte in Stadthagen Einzug gehalten.

    Als ein Bestandteil der Tage der Weserrenaissance hatte man in der Schaumburger Kreisstadt zu einem Renaissance-Markt geladen. Im Rahmen eines feierlichen Aktes eröffnete Bürgermeister Bernd Hellmann in einer festlichen Robe gekleidet das zweitägige Spektakel. Herold Tumalon ließ drei Mal laut seine Fanfare erklingen und forderte die anwesenden Gäste auf, in die Stadthäger Ekstase zu verfallen. "Ihr müsst in die Hände klappen, mit den Füßen stampfen und Eure Kinder in die Höhe schmeißen", instruierte er lauthals.

    Bernd Hellmann bot allen Gästen an, dass Wochenende zum Feiern zu nutzen und die alten Zeiten aufleben zu lassen. "Wohl gesprochen; kurz und bündig!", lobte ihn anschließend der stämmige Büttel Mollinarius. "Habt ihr gute Laune", wandte er sich sodann an alle Besucher. "So teilt dies bitte auch Euren Gesichtern mit." Direkt von der Bühne aus konnte Bürgermeister Bernd Hellmann sogleich einen Eindruck des vielfältigen Spektakels gewinnen, das die Schaumburger Bürger über zwei Tage hinweg begeistern sollte. Etwa gut einstudierte Zweikämpfe der "Ritter von Equites". In bunten Kostümen gingen sie mit Schwertern und Stöcken aufeinander los.

    Begleitet von den mittelalterlichen Klängen der Spielleute "Krabauter" betrat "Lupus der Wolf" als Gaukler die Bühne. Er forderte jedoch einen lauteren Begrüßungsapplaus ein, bevor er mit seinen Künsten auf den Plan trat. Während der gesamten Marktzeit verstand er es, mit Keulen, Bällen und brennenden Fackeln zu jonglieren. Auch Bürgermeister Bernd Hellmann zeigte sich spontan begeistert. "Er möge noch etwas weiter machen", forderte er des Gauklers Geschicklichkeit aus neue heraus. Etwas Gefährliches wollte Bernd Hellmann dann aber nur zulassen, wenn es seine Bürger nicht gefährde.

    So abwechslungsreich wie die Eröffnung gestaltete sich das Marktleben über zwei Tage hinweg. Fleißige Handwerker zeigten ihr Wirken als Steinmetz, Töpfer, Schmied, Schreiber oder Bäcker. Und überall wurden Speis und Trank für das leibliche Wohl der Gäste feilgeboten. Die Zahl der Marktbesuche hielt sich jedoch vor allem am Samstagabend recht begrenzt. So erklang das Nachtwächtersignal als Zeichen zum Ende Markttreibens deutlich eher als geplant. Viele Händler und Garküchen schlossen ihre Zelte etwa eine Stunde früher. Foto: wtz

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an