1. Jetzt sind sie erwachsen

    Jugendwerkstatt seit 18 Jahren aktiv / Tag der offenen Tür gut besucht

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    HÜLSHAGEN (wa). Endlich volljährig. 18 Jahre Jugendwerkstatt in Hülshagen, dass muss gefeiert werden. Bei einem Tag der offenen Tür ließen die Mitarbeiter der Jugendwerkstatt, zusammen mit den Jugendlichen und Gästen, 18 arbeitsreiche Jahre Revue passieren.

    Der damals unbewohnte Resthof in Hülshagen wurde 1992 als Einrichtung für bildungsschwache, arbeitslose oder sozial-benachteiligte Jugendliche, teilweise ohne Schulabschluss, übernommen. Fortan hieß es die ersten zwei Jahre ackern und renovieren. Doch es hat sich gelohnt, heute gibt es unter anderem eine Holzwerkstatt, ein Backhaus sowie einen großen Außenbereich. Die Jugendlichen lernen hier, je nach Neigung, typische Tätigkeiten aus dem Garten- und Landschaftsbau, Fertigkeiten eines Tischlers oder kümmern sich in der Innenausbaugruppe um die Instandhaltung des Hofes. Außerdem übernimmt die Jugendwerkstatt Auftragsarbeiten für gemeinnützige Institutionen. Vorwiegend helfen die Mitarbeiter rund um Werkstattleiterin und Gründerin Evelyn Zumbrägel den jungen Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren bei der Berufsfindung und der Eingliederung in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Bislang haben 692 Heranwachsende die Jugendwerkstatt durchlaufen, 49 erfüllten ihre Schulpflicht. "Es gibt wieder eine frohe Botschaft zu verkünden", sagt Zumbrägel. Zwei junge Menschen haben bei Malermeister Olaf Olbrich aus Sülbeck in diesem Jahr ihre Ausbildung beendet und sind jetzt feste Mitarbeiter des Unternehmens. Auch sonst herrschen zwischen der Jugendwerkstatt und den regionalen Unternehmen gute Kontakte, viele Jugendliche bekommen Praktika vermittelt. "Wir möchten den jungen Menschen Qualifikationen vermitteln, die sie in der freien Wirtschaft benötigen", sagt Zumbrägel. Die Werkstattleiterin freut sich über die große Resonanz am Tag der offenen Tür. Viele offizielle Personen, Nachbarn und Interessierte statteten der Einrichtung einen Besuch ab. Am späten Nachmittag kehrte Fürst Ernst ein, er konnte eine in Buchenholz eingefräste Petition mit der Bitte um Entlassung in die Volljährigkeit abnehmen. Mittels Trommelspiel wurde ihm ein gebührender Empfang bereitet. Jedes Handwerk präsentierte sich. Für Besucher gab es viel zu entdecken. Beispielsweise stellten die Metallarbeiter Schmiedenägel mit den Initialien des Gastes her. Andreas Brunke, Nachbetreuer und von Beruf Bäckermeister, backte mit den "Zöglingen" Zuckerkuchen im eigenen Backhaus der Werkstatt. Auf den 10.000 Quadratmetern Gartengelände konnten unter anderem Teiche, Musterpflasterungen, Zierpflanzen sowie der Obst- und Gemüseanbau der angelernten Gärtner und Landschaftsbauern begutachtet werden. Wolfgang Kirchner, ist seit fünf Monaten in der Jugendwerkstatt beschäftigt und hat das Glück Anfang September diesen Jahres seine Ausbildung als Garten und Landschaftsbauer in einem Unternehmen zu beginnen. Susan Tober, die eigentlich Tätowiererin werden wollte, hat Dank der Jugendeinrichtung festgestellt, dass sie ebenso kreativ als Malerin und Lackiererin arbeiten kann. Eine weitere Schülerin, Virginia Schütte, sieht ihre Zukunft in der Büroarbeit. Gut, dass es eine Einrichtung wie die Jugendwerkstatt Hülshagen gibt. Für viele junge Menschen ist sie ein Retter in der Not, aus der Arbeitslosigkeit. Eine Hilfe für Unmotivierte oder sie vermittelt einfach nur die richtigen Kompetenzen für ein erfolgreiches Berufsleben. Foto:wa

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