WIEDENSAHL (ro). Im Mittelpunkt der Visite von Fürst Ernst im Rahmen der Festspiele "Schaumburger Friede" in Wiedensahl steht die nicht immer Konflikt freie Beziehung des Wilhelm-Busch-Geburtsortes in den zurückliegenden Jahrhunderten zu Schaumburg-Lippe, Schaumbug und dessen feudalen wie demokratischen Repräsentanten. Die Gründung des Dorfes in der Zeit vor 1250 geht auf Konrad von Hamelspringe zurück, Lokator (Anwerber der Siedler) der Grafen von Schaumburg-Holstein.
Ingrid Horstmann und Kolleginnen Elke von den Wiedensahler Theaterfrauen werden das Geschehen bei der Visite des Fürsten Ernst im Wilhelm-Busch-Geburtsort in plattdeutscher Sprache moderieren.
Am Abend des 26. August wird die repräsentative Kutsche mit dem reanimierten Renaissance-Herrscher und Gefolge durch den Schaumburger Wald von Natenhöhe kommend über den Ersten Weg und die Hespe in den ehemaligen Schaumburger Außenposten einfahren und gegen 18.30 Uhr auf dem Marktplatz am Dorfteich Sahl empfangen werden. Nach einem Willkommenslied, einer Inszenierung des ehemaligen Wiedensahler Pastors Hans-Günther Ahlrichs (heute Petershagen-Quetzen) werden sich der Fürst in der Gestalt des Schauspieler Peter Kaempfe und sein Gefolge vor allem mit dem auseinander zu setzen haben, was ihm die Theaterfrauen um Ingrid Horstmann aus den Reihen der örtlichen Feuerwehr in Wiedensahler Platt entgegenhalten. Das Treffen mit dem Fürsten soll ein Fest für allen Bewohner und Gäste Wiedensahls werden und in einem großen Freiluft-Büfett seinen Höhepunkt finden. Am bunten Programm am Ortsnamen gebenden Sahl werden sich die allermeisten der zahlreichen Wiedensahler Vereine von Feuerwehr über Dorfkapelle, Singkreis, Volkstanzgruppe und Jazzdancer , Sport- und Schützenverein sowie Jagdhornbläser und DRK beteiligen. Zu denen, die Ernst von Holstein und Schaumburg mit Historie und Gegenwart konfrontieren werden, zählen sicher auch Zollstock-Weltmeister Günter Uhlig, Wiedensahls berühmtester Sohn Wilhelm Busch und zahlreiche der Figuren aus dessen bekanntesten Bildergeschichten von Max und Moritz bis zur Frommen Helene.
Seien nächtliches Domizil wird Fürst Ernst später dann im historischen Pfarr-Bauernhaus beziehen, in dem schon manch Haudegen und auch Wilhelm Busch, der hier zwischen 1872 und 1878 im Haushalt von Schwägerin und Schwager lebte, beziehen. Aufbrechen zu den nächsten Etappen seiner Landkreis-Bereisung wird er dann am Freitag Morgen gegen 9 Uhr. Foto: privat