1. Ein Schauer jagt den nächsten

    Von Anheizern, Ostfriesen und Gänsehauterlebnissen beim "Schaumburger Frieden" / Zwischenbilanz

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    LANDKREIS (ih). Es hat sie gegeben. Die Zweifler des Projektes "Schaumburger Friede". Schauspieler, eine Zeitreise, Pferde, Kutschen - was das alles kostet. Und wenn keiner kommt? Gestern war Halbzeit und Gelegenheit, mal nachzufragen wie es läuft:

    "Ungeheuer positiv," dieses Fazit hat Sigmund Graf Adelmann als Kopf des "Schaumburger Friedens" gezogen. Er sei eigentlich kein Freund des akribischen Besucherzählens. Doch angesichts der vielen Menschen, die sich in allen Orten engagiert haben, sei er beeindruckt. Insgesamt haben bis Dienstag mehrere tausend Menschen den Schauspielertross um Peter Kaempfe als Fürst Ernst zu Holstein-Schaumburg gesehen.

    Auch Ralph Mahnert vom Landkreis Schaumburg als Leiter des sozio-kulturellen Projektes findet kaum Worte für die Eindrücke der ersten Hälfte der Fürstenreise anlässlich des Jubiläums 900 Jahre Schaumburger Land. Mahnert hat das Projekt vorbereitet, war Mittler zwischen den Gemeinden und Städten. Während des "Schaumburger Friedens" schaut er immer wieder auf die Uhr. Der Zeitplan des Trosses ist eng. Zur Halbzeit ist Mahnert mehr als zufrieden. "Es läuft alles wie ein Uhrwerk. Runder geht es einfach nicht." Er ist dem Fürstenzug immer etwas voraus. Wenn der Hofmarschall des Fürsten als Vorbote die Besuche ankündigt, kann Mahnert ein wenig entspannen. "Das ist etwas besonderes, wenn Ferzenbroich den Anheizer macht. Es ist schön, die Besucher dann zu beobachten." Er sei froh, dass einfach bisher alles so glatt gelaufen sei. Im Vorfeld habe es Bedenken gegeben. Ein ähnliches Projekt ist vor einigen Jahren in Ostfriesland auf die Beine gestellt worden. Das Team um Organisator Edzard Wagenaar hat das Schaumburger Projekt gestützt. In Ostfriesland hätte es acht Personen gegeben, die den Job von Ralph Mahnert übernommen hatten. "Was acht Ostfriesen können, kann ein Schaumburger auch alleine schaffen," so Mahnert mit einem Augenzwinkern.Stellvertretend für die heimischen Schauspieler sagte Thomas Pawlik "Wir genießen das sehr." Er verkörpert während des Schaumburger Friedens den Hauptmann der Landsknechte und ist zum Schutz des Fürsten Ernst verpflichtet. "Es fühlt sich wirklich authentisch an," so Pawlik. "Ich bin nur für ihn da, konzentriere mich ausschließlich auf Ernst. Die Zuschauer nehme ich kaum wahr," so Pawlik. Und doch hat er "Gänsehauterlebnisse": Als der Tross mit Kutschen und Pferden zum Gerichtstag eingefahren ist, habe ein Schauer den nächsten gejagt. Im Vorfeld habe niemand gewusst, wie die Schaumburger den "Schaumburger Frieden" annehmen würden. Nun begrüßten zum Teil mehrere tausend Menschen die Schauspieler. Die kleinen Besucher auf dem Dorf hingegen sind für Sigmund Graf Adelmann etwas besonderes: Auf den Dörfern sei es sehr persönlich. Meist hätten sich zweihundert bis dreihundert Menschen auf den Weg gemacht. Noch bis Sonntag feiert das Schaumburer Land.Foto: km

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