1. Auf der Durchreise ein kurzes "Hallo"

    Bürger und Vereine begrüßen Fürst Ernst mit einem großen Umzug /"Schaumburger Friede"

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    STADTHAGEN (nb). "Warten auf den Fürst" hieß es für etwa 500 Untertanen aus der Stadt und den umliegenden Gebieten. Ihre Durchlaucht trafen nämlich mit einer knappen Stunde Verspätung in der Niedernstraße ein, wo die Teilnehmer von "Stadthagen zieht um" geduldig ausharrten, um ihr wiederbelebtes Oberhaupt auf dem Weg zu seinem ersten Gerichtstag begrüßen zu können. "Wir wolln den Fürst" schallte es abwechselnd mit einem ungeduldigen "Wo ist der denn" vom Wagen des Kindergartens Herminenstift, dessen kleine Besatzung sich ganz standesgemäß mit Fähnchen zum Winken bewaffnet hatte. Insbesondere den jungen Teilnehmern wie etwa den Kindern der Sankt-Martini-Gemeinde war ihre Spannung anzumerken. Doch auch dem einen oder anderen Erwachsenen fiel das Warten schwer und auf der Suche nach Ablenkung avancierten die anfangs noch ordentlich aufgestellten Flanken zu beiden Seiten des Durchfahrtsweges für kurze Zeit zum Mini-Straßenfest. Der kreisstädtischen Version eines Empfangskommitees war ein bunter Umzug vorangegangen, an dem sich 20 Vereine und Institutionen beteiligt hatten. Sportvereine, Musikzüge und Organisationen sorgten für eine bunte Masse, die, mit teils aufwendigen Kostümen und Bürgermeister Bernd Hellmann an der Spitze, für Aufsehen sorgte. Auch für eine größere Abordnung der Schützen war die Teilnahme Ehrensache, so dass sich einige Passanten an das, erst wenige Wochen zurückliegende, Schützenfest erinnert fühlten. Am Ende des Zuges waren das antike Feuerwehrfahrzeug und einige Oldtimerfahrzeuge echte Hingucker. Als es endlich hieß "er kommt, er kommt" hatten sich die Wartenden innerhalb von wenigen Sekunden angemessen formiert und für hielten sich für den fürstlichen Kutschen-Tross bereit. Laute Jubelrufe hallten auf, als die Vorhut zu Pferde aus der krummen Straße um die Ecke bog. Ab hier dauerte es nur noch Sekunden: Ernst zu Holstein-Schaumburg rauschte mit seiner Kutsche durch die Menschengasse, winkte freundlich und war über den Marktplatz in Richtung Obernstraße verschwunden. Einige konnten ihre Enttäuschung nicht verbergen, hätten sie sich doch gewünscht, dass ihr Fürst kurz anhielte, um mit seinen Untertanen ein kurzes Wort zu wechseln. Wie es sich für einen richtigen Adelsherren gehört, kann er dem Volke nicht alles zubilligen, was es sich wünscht. Den Vereinsgruppen blieb, sich dem Zug anzuschließen und den Gerichtstag zu nutzen, um einen längeren Blick auf den Besuch aus der Vergangenheit werfen zu können. Weitere Bilder auf

    www.schaumburg-hautnah.de.

    Foto: nb

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