1. Abfallgebühren sollen konstant bleiben

    In den nächsten Jahren kommen hohe Ersatzinvestitionen auf die AWS zu / Kooperation mit Nachbarn Nienburg bietet sich an

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    SACHSENHAGEN (hb/m). Zu einem Gedankenaustausch haben sich die SPD-Kreistagsfraktionen aus Schaumburg und Nienburg im Entsorgungszentrum Sachsenhagen (EZS) getroffen. Fraktionsvorsitzender Eckhard Ilsemann freute sich, dass 30 Sozialdemokraten, an den Gesprächen teilgenommen haben. Die Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg (AWS), Bernd Insinger und Peter Kühn, führten die Besucher über das Gelände und erläuterten die Entwicklung des EZS. 1997 ging das Biokompostwerk Wiehagen an den Start. Im EZS wird unter Berücksichtigung des Eigenverbrauchs ein Energieüberschuss von rund 100.000 Megawattstunden pro Jahr erzielt, was dem Gesamtenergieverbrauch von 5.500 Haushalten entspricht. In den nächsten drei Jahren werden laut Insinger große Ersatzinvestitionen für die Erneuerung der Biokompostanlage erforderlich. Es gebe Überlegungen, weg von der reinen Kompostierung zu kommen. Bioabfall sei sehr energiehaltig, nur so wie er angeliefert wird, nicht brennbar. Ziel sei die Aufbereitung als Brennstoff. "Es laufen zurzeit vielversprechende Versuche, Pellets mit einem hohen Heizwert zu produzieren", erläuterte Insinger. "Wenn die Zahl der Nutzer zurückgeht, sinken die abgenommenen Mengen, und es steigen die Gebühren für den Bürger", machte Jörg Farr auf dieselbe Problematik bei allen Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen aufmerksam. Grund seien die sich auf weniger Nutzer verteilenden Fixkosten, in der Abfallwirtschaft deutlich über 50 Prozent. Farr ist sich mit Insinger einig, "Dass Pellets ein wirtschaftlich vernünftiges System der Zukunft" sind, und zwar für Gewerbebetriebe, die rund um die Uhr Strom brauchen. "Mir ist es wichtig, dass die Gebühren nicht weiter ansteigen", betonte Farr. Erreichen will er das mit einer höheren Auslastung und damit einer besseren Wirtschaftlichkeit der Anlage. Die SPD-Kreistagsfraktion zeigt sich daher interessiert an einer Zusammenarbeit mit dem Landkreis Nienburg. Nienburg eigne sich als unmittelbarer Nachbar und geringen Transportentfernungen. Es müssten Überlegungen angestellt werden, wie groß die Anlagen geplant werden. 45.000 Tonnen seien, so Farr, auf jeden Fall preiswerter zu behandeln als 30.000 Tonnen. Foto: hb/m

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