1. Wenn das letzte Fuder eingefahren ist übernimmt der "Korngeist" die Regie

    Erntefeste gehen an den Start / Vorbereitungen laufen derzeit in allen Schaumburger Ortschaften auf vollen Hochtouren

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    HOHENRODE (km). Das "Winterfutter", das derzeit die bereits abgernteten Felder auf den landwirtschaftlichen Flächen ziert, symbolisiert ein bisschen schon das Ende des Sommers. Die teils einzeln versprengten, teils zu gewaltigen Schlangen aufgereihten Strohballen, prägen in dieser Jahreszeit das Bild der Landschaft ebenso dominant wie etwa der gelbe Raps im Frühjahr.

    Schon in grauer Vorzeit glichen manche Bräuche zu Beginn und vor allem zum Ende der Erntezeit eher mythischen Zauberhandlungen, die zumeist einen Zusammenhang mit dem "Erstlingsopfer", mit Fruchtbarkeitsmagie oder dem Glauben an den "Korngeist" (der bei den kultischen Handlungen heutzutage ja vor allem in flüssiger Form noch stets präsent ist) erkennen ließen.

    Im Mittelpunkt stehen auch heute noch vielerorts die ersten Ähren, die erste Garbe und das erste Fuder und genauso die letzten Ähren, die letzte Garbe und das letzte Fuder. Das letzte Halmbüschel, das stehenbleibt und mit umgepflügt oder feierlich abgemäht wird, heißt "Waulroggen" oder "Vergodendel".

    In die letzte Garbe oder auf das Feld steckt man, je nach Gegend, den "Erntemai", einen grünen Zweig, ein verziertes Strohkreuz oder ein Birkenbäumchen. Aus Halmen und Feldblumen werden der Erntekranz oder die Erntekrone gebunden. Nach der Getreideernte wird das Erntefest mit Dankgottesdienst, Erntemahl und Erntetanz gefeiert. -

    Den Reigen der heimischen Ernteste übrigens eröffnen in diesem Jahr wieder einmal die Hohenroder: Vom vierten bis zum sechsten September geht‘s in dem kleinen Ortsteil wieder richtig rund.

    Bereits in diesen Tagen laufen die Vorbereitungen auf vollen Touren: Die Erntewagen werden für den Umzug geschmückt, und am Sonnabend, dem 28. August, soll die Erntekrone gebunden werden (ab 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus). Den Auftakt der Feierlichkeiten bildet am zweiten September ein Laternenumzug für Kinder. Am Samstag findet ab 13 Uhr der traditionelle Toltermarsch statt.

    Um 20 wird dann zum Tanz gebeten. Die Feierstunde am Sonntag beginnt um 14 Uhr, ab 20 Uhr ist wieder Tanz angesagt. Abgeschlossen werden die Feierlichkeiten am Montag ab 10.30 Uhr mit einem Katerfrühstück.

    Foto: km

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