STEINHUDE/HAGENBURG (nb). Die Segel strahlen weiß in der Sonne, an der Spitze des Bugs eine aufrechte Figur, vornehm in schwarzem Samt gekleidet. Eine perfekt inszenierte Ankunft, die würdiger nicht sein könnte. Schaumburg hat Ernst gemacht: Der historische Fürst zu Holstein-Schaumburg ist am Donnerstagabend mit einer ganzen Auswandererflotte auf Höhe der Strandterrassen an Land gegangen. Mehr als 2000 Steinhuder, Schaumburger und Touristen tummelten sich auf der Promenade und bereiteten dem ehemaligen Oberhaupt und seinem Gefolge unter "Vivat"-Rufen fähnchenschwenkend einen tosenden Empfang. Nachdem der nach 400 Jahren Schlaf zum Leben erweckte Ernst den ersten Kulturschock verdaut hatte, ließ er sein Empfangskommitee zu Wort kommen. Ortsbürgermeister Jürgen Engelmann, Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und Wunstorfs Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt hatten Gelegenheit, ihre "Petitionen" vorzutragen. Im Zentrum des Austausches stand dabei das Verhältnis zwischen Hannover und dem Landkreis. Immerhin war Ernsts ehemaliges Herrschaftsgebiet politisch und räumlich einigen Veränderungen unterworfen, nicht zuletzt das Fischerdorf Steinhude selbst. Doch Ortsbürgermeister Jürgen Engelmann versicherte: Im Herzen seien die Steinhuder doch Schaumburger geblieben. Nach einem Pläuschchen mit dem nicht direkt verwandten "Neffen", Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe, hieß es, die Kutsche zu besteigen und damit die zehntägige "Friedensreise" durch das Schaumburger Land einzuläuten. Das erste Etappenziel erreichte Ihre Fürstliche Hohheit bereits wenige Kilometer weiter. Die Hagenburger empfingen den Tross aus Kutschen und Reitern zu Pferde am Schloss, dass mit allerlei Zierrat herausgeputzt, dem Fürsten als Nachtlager dient. Mehr auf Seite 3 dieser Ausgabe und auf www.schaumburg-hautnah.de.
Foto: nb