PORTA WESTFALICA (em). Das Team Pole Promotion powered by Burgmann Racing holte am vergangenen Wochenende am Norisring 79 Punkte und hat damit alle vier Fahrer unter den ersten Zehn der platziert.
Andreas Simonsen übernimmt die Führung in der Gesamtwertung.
Shane Williams erwischte beim ersten Rennen am Sonnabend einen Superstart und fuhr bereits in der ersten Kurve von Platz neun auf vier vor. Was für eine Entschädigung für den jungen Südafrikaner, der im Qualifying seine vielversprechende schnelle Runde aufgrund einer Gelbphase abbrechen musste. Im Laufe des Rennens konnte er Druck auf den vor ihm liegenden Dritten aufbauen, musste sich jedoch immer wieder zurückfallen lassen um bei den 36 Grad Celsius Außentemperatur nicht zu lange im Windschatten zu bleiben und seinen Motor zu überhitzen. Am Ende konnte er seine Position behaupten und überquerte als Vierter die Ziellinie.
Direkt hinter ihm wurde sein Teamkollege Max Sandritter als bester Rookie, auf Position fünf abgewunken. Max, der im Qualifying einen guten vierten Platz herausfuhr, zeigte ein tadelloses Rennen und musste lediglich Shane Williams passieren lassen in dessen Windschatten er ebenfalls mit den heißen Temperaturen zu kämpfen hatte.
Nicht so gut lief es für Philipp Frommenwiler. Der sympathische Schweizer, der genau wie Sandritter in seiner ersten Saison im Seat Leon Supercopa fährt, lag bis zur Mitte des Qualifyings an erster Stelle, musste dann jedoch zusehen wie er nach hinten durchgereicht wurde. Er selber konnte nicht mehr angreifen, da ihn gelbe Flaggen zum Langsamfahren zwangen. Im Rennen sorgte dann ein gerissener Schlauch an der Ansaugbrücke dafür, dass der Sieger vom Lausitzring als Letzter seinen 300PS starken Rennboliden im Parc fermé abstellen durfte.
Zweifellos der Mann des Tages war an diesem Samstag der junge Schwede Andreas Simonsen. Nach einem packenden Qualifying, in dem er sich erst in der letzten Runde vor Thomas Marschall auf den ersten Platz geschoben hatte, waren bei Rennstart alle Augen auf ihn gerichtet. Simonsen bog als Erster in die Grundigkehre ein und fuhr das Rennen souverän nach Hause. Der ungefährdete Start-Ziel-Sieg bescherte dem Rennfahrer aus Göteborg wichtige 20 Punkte, während der bis dato Führende der Gesamtwertung keinen Zähler für sich verbuchen konnte.
Der Sonntag begann mit einem heftigen Platzregen, der jedoch weit vor dem zweiten Rennen des Wochenendes zu Ende war. Die nur langsam abtrocknende Strecke warf den Teams die Frage auf, welche Reifen für die unklaren Verhältnisse die Richtigen seien. Die Entscheidung fiel auf Slicks. Lediglich bei Philipp Frommenwiler entschied das Team noch in der Startaufstellung auf Regenreifen zu wechseln. Direkt nach dem Start konnte er dank dieser Entscheidung einige Plätze gut machen, wurde jedoch aufgrund einer Durchfahrtstrafe nach ganz hinten geworfen. Die Strafe wurde ausgesprochen, da in den Augen der Rennleitung der Reifenwechsel zu lange gedauert hatte und die Mechaniker noch nach Ablauf des Zeitlimits am Auto beschäftigt waren. Philipp konnte danach noch einige Konkurrenten überholen, wurde aber nach einem heftigen Verbremser und einem leichten Einschlag in die Mauer nur 13.
Der zweite Rookie im Team von Pole Promotion, Max Sandritter, ging aus der ersten Startreihe in den siebten Wertungslauf der Saison 2010. Nach sehr gutem Start musste er den Polesetter ziehen lassen, der auf Regenreifen unterwegs und somit für ihn uneinholbar war. Max verteidigte seine Position trotz seiner noch jungen Karriere wie ein alter Hase und musste sich erneut lediglich seinem Teamkollegen Shane Williams geschlagen geben. Damit landete er auf einem tollen dritten Platz und schaffte neben dem Gewinn einer weiteren Trophäe als bester Rookie den Sprung in die "Top Ten" des Gesamtklassements. Shane Williams fuhr ebenfalls ein tolles Rennen und sicherte sich mit dem zweiten Platz die vierte Position in der laufenden Meisterschaft. Er liegt jetzt nur noch sieben Punkte hinter dem Drittplatzierten und meldet sich damit zurück im Kampf um den Gesamtsieg.
Ein eher unauffälliges Rennen fuhr der vierte Mann im Kader von Pole Promotion, Andreas Simonsen. Probleme mit der Bremsbalance und die Tatsache, dass sein direkter Gegner im Kampf um die Führung in der Gesamtwertung ausgeschieden war, veranlassten den Gewinner des Vortages dazu nichts zu riskieren und lieber sein Rennen sicher nach Hause zu fahren. Am Ende wurde er Siebter und geht als Gesamtführender in das nächste Rennen Anfang August.
Eine Premiere gab es für Isabell Biela im Scirocco R-Cup: Noch nie fuhr die junge Tschechin auf dem auf 29 Runden festgelegten Stadtparcours in Nürnberg. Doch Biela stellte sich der Herausforderung und meisterte die Aufgabe mit Bravour. Nachdem sie das Qualifying auf der 19. Position beendet hatte, fand sie am Sonntag Runde für Runde besser ins Rennen und konnte sich auf Platz 15 vorfahren. Wer weiß wie weit sich die junge Rennfahrerin noch hätte nach vorne kämpfen können, wenn das Rennen nicht bereits vier Runden vor Schluss abgebrochen worden wäre. Grund für das vorzeitige Aus des dritten Wertungslaufes war ein spektakulärer Unfall, der jedoch für den Fahrer glimpflich ausging.
Das nächste Rennen bestreitet das Pole-Promotion-Team mit der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft am 8. August auf dem Nürburgring.