RINTELN. "Ich freue mich darüber, dass Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, sich für die dreijährige Ausbildung für den gehobenen Dienst in der niedersächsischen Steuerverwaltung entschieden haben. Deshalb bin ich heute gern nach Rinteln gekommen, um Ihnen als zuständiger Fachminister den Diensteid abzunehmen." So begrüßte Finanzminister Hartmut Möllring im Brückentorssal jetzt persönlich exakt 201 Finanzanwärterinnen und Finanzanwärter zur Vereidigung für den gehobenen Dienst.
Die Veranstaltung fand zum ersten Mal im Brückentorsaal statt, nachdem die Studenten bis vor einigen Jahren an gleicher Stelle regelmäßig ihre Diplome hatten in Empfang nehmen können. Die Vereidigung war zuletzt immer in Bad Eilsen vorgenommen wordem. Wegen der enorm gestiegenen Anzahl der eingestellten Anwärter reichte allerdimgs zuletzt die Kapazität des Kursaals nicht mehr aus. Dort wurden am vergangenen Montag aber die Nachwuchskräfte des mittleren Dienstes vereidigt. -
Die Ausbildung der 111 jungen Frauen und 90 jungen Männer, erläuterte Finanzminister Hartmut Möllring, laufe in einem dualen System ab: Ein Teil in der Steuerakademie Niedersachsen und der andere Teil in den Finanzämtern. Die Steuerakademie war 2006 gegründet worden, um die Ausbildung im (damals noch so bezeichneten) gehobenen und im mittleren Dienst sowie die Fortbildung aller Bediensteten der niedersächsischen Steuerverwaltung in einer Einrichtung zu bündeln. In der Steuerakademie und in den berufspraktischen Abschnitten erhalten die Nachwuchskräfte eine fundierte und qualitativ hochwertige Ausbildung, "die sie auf die Anforderungen im Berufsalltag in den Finanzämtern optimal vorbereitet," so Möllring. Inhaltlich umfasse die interdisziplinäre Ausbildung neben steuerrechtlichem Fachwissen auch allgemeinbildende Fächer wie Staatskunde, EDV, Organisation und Verhandlungsführung.
In seiner Begrüßungsrede ging der Minister unter anderem darauf ein, dass für die Anwärter ein "spannender neuer Lebensabschnitt" begonnen habe: Sie würden in der niedersächsischen Steuerverwaltung mit ihren rund 12.000 Beschäftigten nicht nur viele Menschen und Persönlichkeiten kennenlernen, sondern auch vielfältigste interessante Betätigungsfelder und Herausforderungen vorfinden. "Ich denke dabei zum Beispiel an das Projekt ‚Verwaltungssprache in Vordrucken der Steuerveraltung‘, in dem zwei Dozentinnen der Steuerakademie und deren Studentinnen und Studenten hervorragende Vorschläge zur sprachlichen Verbesserung zahlreicher in der Steuerverwaltung verwendeter Musterschreiben und Vordrucke erarbeitet haben," so Möllring. In dem Projekt sei es darum gegangen, das "antiquierte, schwer verständliche Beamtendeutsch durch geläufige und bürgerfreundliche Formulierungen zu ersetzen". -
Nachdem die Anwärterinnen und Anwärter den Diensteid abgelegt hatten, wünschte ihnen der Minister eine interessante und erfolgreiche Zeit und viel Glück für ihre berufliche und persönliche Zukunft.Foto: privat