HÜLSHAGEN (jl). Eine "Jugendwerkstatt Hülshagen" feiert auch mal ihren 18. Geburtstag. Die Jugendhilfeeinrichtung in Trägerschaft des Landkreises Schaumburg wird "volljährig" und lädt zu diesem Anlass jetzt am Freitag, dem 20. August zum Tag der offenen Tür. Interessierte können von 11 bis 19 Uhr die bisher geleistete Arbeit der jungen Menschen begutachten, das alte Handwerk bestaunen und ein buntes Programm genießen.
Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Team um Werkstattleiterin Evelyn Zumbrägel sorgt im Garten für den Feinschliff zur "Volljährigkeit".
Damit dürfte Vielen aus der Bevölkerung ein Wunsch erfüllt werden, denn Werkstattleiterin Evelyn Zumbrägel sei nun schon öfter gefragt worden: "Wann macht die Jugendwerkstatt endlich wieder ihre Pforten auf?" Sie finde es schön, dass das Interesse an der Jugendwerkstatt von außen an sie heran getragen werde. "Das zeigt, wie groß die Akzeptanz in der Bevölkerung ist", freute sich Zumbrägel. Seit der Gründung am 1. August 1992 haben rund 700 junge Menschen mit individuellen Beeinträchtigungen im Lebens- und Berufswahlprozess im Alter zwischen 16 und 25 Jahren die Jugendwerkstatt durchlaufen. Durch sozial- und berufspädagogische Bildungsmodule in den drei Arbeitsbereichen Holz-, Garten- und Innenausbau wurden und werden wichtige Schlüsselqualifikationen und Sozialkompetenzen erlernt.
Diesen Erfolg feiert die Jugendwerkstatt nun am Tag der offenen Tür. Das Programm erreicht seinen Höhepunkt gegen 16.30 Uhr, wenn die Jugendwerkstatt einen ganz besonderen Ehrengast empfängt. Fürst Ernst besucht auf seinem "Friedenszug" die Einrichtung und lässt sich von den jungen Leuten zeigen wie heutzutage gearbeitet wird. Natürlich sind auf den fürstlichen Besuch alle bestens vorbereitet. "Wir haben unsere Petition in ein Stück Holz gefräst", verriet Leiterin Zumbrägel. Die hauseigene Trommelgruppe begrüßt den "Staatsgast" mit afrikanischen Rhythmen auf ihren selbstgebauten Kpanlogo-Trommeln. Da der Fürst nur sein Pferd als Fortbewegungsmittel kennt, wollen ihm die Jugendlichen anhand eines selbst gefertigten Eichenmotorrads demonstrieren wie Menschen heute von A nach B kommen.
Zum weiteren Programm gehören Vorführungen des Drechselhandwerks und der Kettensägekunst. Innenausbaumeister Thomas Schultchen-Sigwart führt das alte Schmiedehandwerk vor und die neue CNC-Fräsmaschine ist erstmals - nach einem Testlauf – richtig im Einsatz. Besucher können den 10.000 Quadratmeter großen Garten erforschen und interessante Dinge entdecken wie etwa ein Foliengewächshaus oder ein großes Biotop. Zum Mitnehmen gibt es sogar auch etwas. In der Tischlerei werden Dekorationsartikel aus Holz zum Verkauf angeboten und Schriftzüge in Holzteile eingraviert. Auf die ganz Kleinen wartet eine "Kreativecke" mit vielen bunten Aktionen von Malen über Button herstellen bis hin zum Spielmobil der Jugendpflege des Landkreises. Das Essen und Trinken kommt natürlich auch nicht zu kurz. Während das Backhaus eigens angefeuert wird, um Zuckerkuchen zu backen, sorgen auch Bratwürstchen für das leibliche Wohl. Foto: jl