1. Vereinsmitglieder lassen in der Generaldebatte "die Luft raus"

    Nach der Namensänderung ist beim Schützenverein jetzt auch eine neue Satzung verabschiedet

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    ROLFSHAGEN (tt). Am Ende der außerordentlichen Versammlung des Schützenvereins Rolfshagen hatten sich die gut 20 anwesenden Mitglieder zwar weitestgehend wieder "lieb", doch zwischenzeitlich hatten die Emotionen hohe Wellen geschlagen. Der Grund war weniger die zu beschließende Satzungsänderung im Zuge der Namensänderung des Vereins in "Schieß- und Sportverein Auetal", vielmehr das menschliche Miteinander. Die Mitglieder fühlen sich nicht ausreichend informiert, beklagen die fehlende Bindung zur Dorfgemeinschaft und vermissen gesellige Veranstaltungen. Auf der anderen Seite fordert der neue Vorstand mehr Unterstützung. Dabei haben eigentlich alle den gleichen Wunsch, den Verein in Zukunft attraktiver zu gestalten und sich für andere Sportarten zu öffnen. Nachdem in der Vergangenheit einige formelle Fehler offenbar zu Irritationen geführt haben, scheint nun eindeutig die Frage geklärt, warum die Versammlung nötig wurde. "Wir mussten nach der beschlossenen Namensänderung auf Anraten des Notars auch unsere Satzung ändern, um auch nicht schießsporttreibende Mitglieder in den Verein einbinden zu können", so die Vorsitzende Andrea Seiler, die gleich zu Beginn der Versammlung unmissverständlich klar zum Ausdruck brachte, in der nächsten Generalversammlung zurücktreten zu wollen, wenn nicht alle Mitglieder zusammenrücken und gemeinsam an einem Strang ziehen. "Bei unserer dünnen Personaldecke mit nur sechs Vorstandsmitgliedern sind wir auf die Hilfe aller Mitglieder angewiesen", so die Vorsitzende weiter. Bei 20 Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde die Satzungsänderung beschlossen. Der frühere langjährige Vorsitzende Norbert Monden, der in der jetzigen Verfahrensweise wieder einen formellen Fehler gesehen haben will und befürchtet, dass nicht anwesende Mitglieder mit der Namensänderung (die nicht Gegenstand der Abstimmung war) nicht einverstanden sein werden, gehörte zu den "Gegenstimmen". Seiner Meinung nach befürchten viele Mitglieder einen Imageschaden, wenn im Vereinsnamen "Rolfshagen" nicht mehr erwähnt wird. "Wir haben aber nur eine Chance zu überleben, wenn wir uns auch für andere Interessengruppen öffnen, so der Schriftführer Stefan Brandt, der den Schießsport nicht verbannen möchte, sondern eingebunden wissen möchte in andere Sparten. Sein Vorschlag, mit Wirkung vom 1. November die Mitgliedsbeiträge anzuheben, fand allerdings kein Widerhall. Norbert Monden, Kay-Uwe Wichmann und andere ehemalige Amtsträger hielten zum jetzigen Zeitpunkt eine Erhöhung für denkbar ungeeignet und befürchten weitere Vereinsaustritte. Der geschäftsführende Vorstand, der allein die Entscheidung fällen kann, wird die Erhöhung nun erst einmal auf unbestimmte Zeit vertagen. Relativ schnell umsetzten will der Vorstand das Bogenschießen, das vor einigen Jahren schon einmal im Verein angeboten wurde. "Wir haben jetzt neben dem Schützenhaus eine Wiese angepachtet, auf dem ein erfahrener Trainer die Leitung übernimmt", so Andrea Seiler, die selbst ein Seminar besucht hat, um interessierten Mitgliedern den Sport mit Pfeil und Bogen näher zu bringen. Der Anfang, mehr Leben in das Schützenhaus und in den Verein zu bringen, scheint gemacht. Nach der beschlossenen Satzung ist der Weg frei auch für andere Interessengruppen. Nach der Generaldebatte soll nun auch die Kommunikation zwischen den Verantwortlichen und den Mitgliedern verbessert und die "alten Kamellen" begraben werden, damit in einigen Jahren das 125-jährige Bestehen des Vereins auch noch gebührend gefeiert werden kann. Foto: tt

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