1. Dreispurig durch das Deister-Sünteltal

    Bau der Eimbeckhäuser Ortsumgehung liegt im Zeitplan / Eröffnung ist im Herbst 2011 geplant

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    Messenkamp/Eimbeckhausen (al). Ein breiter brauner Streifen zieht sich durch das Deister-Sünteltal. Wo vorher Weizenfelder wogten und Büsche die Landschaft prägten, rattern schwere Maschinen. In gut einem Jahr werden hier Autos unterwegs sein: Auf einer Länge von gut vier Kilometern entsteht die Eimbeckhäuser Ortsumgehung.

    Die Eimbeckhäuser Ortsumgehung zeigt bereits ihre Konturen.

    Schwere Maschinen planieren derzeit die künftige Trasse.

    Zufrieden mit dem Bauablauf: Ingenieur Knut Bischof. Geländerdekoration mit historischem Hintergrund: Die Stühle symbolisieren Eimbeckhausens frühere Bedeutung.

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    Riesenloch für kleines Rinnsal: In dieser Baugrube wird ein neuer Durchlass für den Eimbeckhäuser Bach angelegt.

    Nicht nur Verkehrsteilnehmer dürften sich über den großen Bogen um das ehemalige Stuhldorf freuen. Die meisten Einwohner sind ebenfalls dafür, Lärm und Gefahren aus ihrem Ort zu verbannen. Zuletzt kämpfte eine 1996 gegründete Bürgerinitiative mit Plakaten und Aktionen für den Ausbau. Diskutiert und gefordert wird das Projekt bereits seit mindestens 40 Jahren.

    Weil seit 2006 alle Pläne vorlagen, ging es dank des Konjunkturprogramms des Bundes zuletzt ganz schnell: Nach dem Baubeginn im vergangenen Herbst ist nach den vorliegenden Kalkulationen die Fertigstellung im Herbst 2011 erreicht. Dann werden 12,5 Millionen Euro in Fahrbahn und Brücken investiert worden sein. Rund eine Million Euro hat der Grunderwerb gekostet.

    Dass die Bundesstraße 442 immer wichtiger als Zubringer von der nahen Autobahn bei Lauenau in die Regionen Hameln und Hildesheim geworden ist, muss niemand mehr beteuern. Dafür sprechen allein schon die Ortsumgehungen von Bad Münder, Messenkamp (1965) und zuletzt Lauenau (1979). Nur eine Lösung für Eimbeckhausen ließ auf sich warten: Dabei wurden verschiedene Entwürfe für eine Nord- oder eine Südumgehung diskutiert.

    Nun entsteht die dreispurige Fahrbahn, die im Wechsel eine Überholspur erhalten wird, südlich des Ortes. Vier Brückenbauwerke sind erforderlich; zwei Ampelkreuzungen entstehen in Höhe der Ortschaften Rohrsen und Luttringhausen jeweils mit einer Anbindung nach Eimbeckhausen selbst.

    Für Bauingenieur Knut Bischof vom Geschäftsbereich Hameln der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ist der bisherige Verlauf der Maßnahme äußerst positiv. Zwar habe der lange Winter zu Verzögerungen geführt; dafür aber gab es bislang nur drei Ausfalltage wegen ungünstiger Witterung. Besonders die Trockenheit kam den schweren Fahrzeugen zugute, die die neue Trasse planieren.

    Die Bevölkerung nimmt das Projekt meist nur aus der Ferne wahr, wenn die Maschinen lange Staubwolken hinter sich herziehen. Zwar sind schon über 50.000 Kubikmeter Boden bewegt worden – aber eben nur vor Ort. Die Beschaffenheit des Untergrunds erlaubte die direkte Verwendung für Trasse oder Seitenbereiche: "Wir mussten kein Material heranfahren", erläutert Bischof die bislang nur wenigen Fahrzeugbewegungen.

    Doch damit ist es bald vorbei: 60.000 Tonnen Kies verlangt die nächste Fahrbahnschicht; genug für mehr als 2000 Lastwagen, die das Baumaterial aus dem Leinetal heran schaffen. Dann folgen die Tragschicht sowie eine erste bituminöse Bindeschicht. Wenn auch diese noch vor dem Winter aufgebracht werden kann, ist mit der pünktlichen Inbetriebnahme schon zu rechnen.

    Etwa 35 Personen aus drei Unternehmen sind momentan auf der Großbaustelle beschäftigt. Zwei Firmen haben die Brücken gebaut; ein Betrieb führt die gesamten Erd- und Straßenbauarbeiten durch. Weitere Aufträge werden im Frühjahr für Markierungen, Bepflanzungen und Sicherheitsanlagen erteilt. Und quasi nebenbei entstehen neue Wirtschaftswege. Deren Gesamtlänge übersteigt die der Schnellstraße um mehr als die Hälfte: Auf 6,5 neuen Kilometern können künftig Schlepper rollen. Foto: al

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