1. Fortbildung in Kinderhospizarbeit

    Verein deckt gesamtes Spektrum ab / 40 Lehrstunden im Bildungszentrum müssen absolviert werden

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (ste). "Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben." Dieses Zitat von Cicely Saunders umfasst das, was die Hospizhelfer den Menschen, deren Leben sich dem Ende neigt, geben. Die beiden Koordinatorinnen des Hospizvereins Rinteln e. V. Anke Claus und Cornelia Strübe absolvierten im Mai den Weiterbildungskurs in pädiatrischer Palliativ Care. Sie besuchten das Bildungszentrum für Diakonie und Kirche "Lutherstift" in Falkenburg.

    Palliativmedizin ist eine aktive und umfassende Betreuung von Patienten, deren Erkrankung nicht auf kurative Behandlung anspricht. Die Kontrolle von Schmerzen und anderen Symptomen sowie von sozialen, psychologischen und spirituellen Problemen haben Vorrang. Palliativmedizin ist die grundlegendste Form der Versorgung, indem sie die Bedürfnisse der Patienten versorgt ohne Berücksichtigung des Ortes, sowohl zu Hause wie im Krankenhaus.

    Sie bejaht das Leben und akzeptiert das Sterben als normalen Prozess, sie will den Tod weder beschleunigen noch hinauszögern. Ziel ist es den Erhalt der bestmöglichen Lebensqualität bis zum Tod zu ermöglichen.

    In ihrer Fortbildung, einem Kurs über 40 Stunden in einer Woche, beschäftigten sich die beiden Koordinatorinnen mit Themen wie "Besonderheiten der Kinderhospizarbeit", "Prozessbegleitung der Ehrenamtlichen und der Familien", "Häufige Krankheitsbilder der Kinder und ihre Auswirkungen", "Medikamentengabe und Schmerztherapie", "Umgang mit PEG-Sonden (künstliche Ernährung durch einen Zugang zum Magen)", "Ängste und Nöte der Eltern", "Umgang mit Tod und Trauer bei Kindern", "System Familie mit dem Schwerpunkt Geschwister", "Spirituelle Begleitung", "Bilderbücher zum Thema Tod und Sterben", "Rechtliche Grundlagen der Kinderhospizarbeit", "Vernetzungspartner sowie die Kommunikation in der Kinderhospizarbeit" sowie das "OPI-Kozept" (Offenheit, Partnerschaftlichkeit und Integration).

    Erforderlich ist diese Fortbildung, weil der Hospizverein Rinteln eine Kooperation mit dem ambulanten Kinderhospizverein Löwenherz in Syke eingegangen ist. Zur Zeit hat der Verein eine Ehrenamtliche, Ursel Köck, die speziell von Löwenherz für diese Arbeit weitergebildet wurde.

    Um eine gute Netzwerkarbeit zu gewährleisten, wurden in diesem Jahr alle Koordinatorinnen der kooperierenden Vereine und Gruppen ebenfalls auf diese besondere Aufgabe vorbereitet. Im Gegensatz zu der Begleitung Erwachsener liegt der Schwerpunkt einer Begleitung nicht bei dem Betroffenen alleine, sondern von Beginn an bei der ganzen Familie des Kindes. Der Hospizverein Rinteln deckt damit in Schaumburg das ganze Spektrum ab und darf die entstehenden koordinatorischen Kosten und Fortbildungskosten aus dem kinderhospizlichen Bereich auch über die Krankenkassen abrechnen. Den Familien entstehen selbstverständlich, wie bei der allgemeinen hospizlichen Begleitung, keine Kosten und alle Ehrenamtlichen arbeiten unentgeltlich. Außerdem ist der Rintelner Hospizverein eine Kooperation mit der Hospizgruppe Stadthagen eingegangen.

    Foto: ste

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an