1. Als die Helfer mit der Trage und einer Flasche Schluck aufs Spielfeld rennen

    Ausstellung im Museumscafé erinnert an Hobby-Turnier für Fußballer / Noch Filmmaterial gesucht

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    LINDHORST. Lang, lang ist‘s her. Es geschah zu einer Zeit, als ausgewählte Vertreter aus dem Gemeinderat und den Parteien nicht nur die politische Verantwortung für ihre im Rathaussaal getroffenen Entscheidungen übernahmen, sondern auch bereit waren, sich in offener Feldschlacht dem Bürger zu stellen - auf dem alten Fußballplatz an der Lüdersfelder Straße. Damals - zu Beginn eines bei Groß und Klein, Alt und Jung gleichermaßen beliebten Spektakels, das "Ein Dorf spielt Fußball" überschrieben war und an Himmelfahrtstagen für leere Straßen in Lindhorst sorgte - beteiligte sich einmal eine Mannschaft, bestehend aus örtlichen Politikern, an dem Turnier für Hobby-Kicker. Das freundliche Gekicke dieser Schaueinlage ging sehr zum Vergnügen der zahlreichen Beobachter am Spielfeldrand nicht ohne "Blessuren" ab. So mancher Recke ließ sich auf dramatische Art und Weise, laut stöhnend um auf sich aufmerksam zu machen, gerne zu Boden sinken und winkte die Helfer heran. "Denn die," so erinnert sich Alt-Bürgermeister Kurt Reuther heute noch schmunzelnd, "kamen mit Trage und einer Flasche Schluck auf das Spielfeld gerannt" und machten die "ramponierten Fußballer" - sehr zum Gaudi der Zuschauer - mit dem Verabreichen eines Schnapses wieder fit.

    Gerne erinnern sich Otto Solinski (v. li.), Alt-Bürgermeister Kurt Reuther, Reinhard Falke und Gerhard Heine an den großartigen Erfolg des Turniers. Hans Winter fehlt auf dem Bild.

    Geschichten wie diese bekommt zu hören, wer die Ausstellung über die Anfänge des Turniers "Ein Dorf spielt Fußball" im Museumscafe auf Hof Gümmer besucht. Damals, zu Beginn der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, stellten Reinhard Falke, Gerhard Heine, Otto Solinski und Hans Winter als Vertreter von vier örtlichen Vereinen das Turnier auf die Beine, das sich in den Jahren darauf zu einem wahren "Straßenfeger" entwickeln sollte. Zahlreiche Zeitungsartikel, viele Fotos, Tabellen, nahezu alle Pokale der in den vielen Jahren übergebenen Trophäen für die Siegermannschaften sind zu sehen. Nicht alle Bilder sind jedoch zeitlich genau einzuordnen. Deshalb würden sich die vier Männer über Besucher freuen, die Hinweise zum Aufnahmedatum geben und Angaben zu darauf abgebildeten Personen machen könnten. Auch würden sich die Veranstalter über Filmmaterial freuen, das damals aufgenommen wurde. Denn die Ausstellung soll in naher Zukunft mit einem Filmtag ergänzt werden. Dann soll das, was in den achtziger und neunziger Jahren an Himmelfahrtstagen auf dem Sportplatz an der Lüdersfelder Straße passierte, noch einmal als Filmdokument lebendig werden. Die Ausstellung ist bis Oktober geöffnet. Foto: privat

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