APELERN (al). Einen Tag lang hat es für die Mitglieder der Apelerner Familie von Hammerstein nicht einen Augenblick zum Verschnaufen gegeben. Rund sechs Stunden herrschte ein einziges Kommen und Gehen rund um das ehemalige Wasserschloss am Ortsrand des Riesbachdorfes. Das Interesse der nach vorsichtigen Schätzungen mehr als 1500 Besucher galt besonders der Garten- und Parkanlage.
Zum dritten Mal hatten sich die Eigentümer entschlossen, an der jährlichen Aktion "Offene Pforte" hiesiger Grünanlagen teilzunehmen. Der Termin war nicht nur im Schaumburger Land bekannt. Auch in Broschüren der Region Hannover stand der Hinweis auf das Kleinod jenseits des Deisters. Deshalb verwunderten die zahlreichen auswärtigen Autokennzeichen nicht: Zahlreiche geparkte Fahrzeuge rund um das Gelände dokumentierten zusätzlich den Andrang.
Die Gartenanlage selbst war dagegen dem Ansturm gewachsen. Es gab noch idyllische Plätze, auf die sich Besucher zurückziehen und den Ausblick auf das Gelände genießen konnten.
Besonders die nach historischen Plänen aus dem 18. Jahrhundert rekonstruierte Teichanlage mit kleinen Wasserspielen stieß auf Interesse. Dann flanierten die Besucher an Hainbuchenhecken entlang und staunten über die großen Staudenbeete. Nach Angaben der Familie sollen hier über 5500 Pflanzen gedeihen und zu allen Zeiten der Blütensaison sich in prächtigen Farben abwechseln.
In und vor der Orangerie waren Sitzgelegenheiten Mangelware.
Viele nutzten das Angebot von Kaffee und Kuchen – und das Panorama auf die stille Graft vor den hohen Bäumen. Andere Besucher machten ganz eigene Entdeckungen: zum Beispiel die nach altem Vorbild nachgearbeitete Bank, deren Sitzfläche jetzt als Beet für Gewürzpflanzen dient oder die kleinen Sandsteintreppen, die hier und da den Weg rund um das Herrenhaus aufzeigen. Ortskundige näherten sich dem Anwesen jedoch bereits auf ganz besondere Weise: durch die schmale Allee, die von der Hauptstraße direkt auf das Gutsgelände führt.
Auch weiterhin ist an jedem Mittwoch und Freitag ab 14 Uhr die Park- und Gartenanlage für Besucher geöffnet. Gruppen können sich auch zu Führungen anmelden.
Dann erfahren sie eine Menge Wissenswertes über das aus dem 16. Jahrhundert stammende Haus, in dem die Familie von Hammerstein inzwischen in elfter Generation lebt.
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