1. Reh und Hase sehen blau

    Jägerschaft und Polizei setzen Zusammenarbeit gegen Wildunfälle fort

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    LANDKREIS (em). Die Jägerschaft Schaumburg, die Sparkasse Schaumburg und die VGH Hannover haben in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Nienburg eine Aktion zur Reduzierung von Wildunfällen fortgesetzt, die bereits vor sechs Jahren ins Leben gerufen wurde.

    Damals wurden Unfallschwerpunkte mit Wildbeteiligung und unter Zuhilfenahme der Erfahrungen örtlicher Jäger innerhalb der entsprechenden Straßenabschnitte an den Straßenbegrenzungspfählen eine milchig-graue Reflexfolie angebracht. In den beiden Folgejahren gingen Wildunfälle in den Bereichen um etwa 20 Prozent zurück. Durch Austausch der Begrenzungspfähle und Baumaßnahmen nahmen die Unfälle aufgrund der entstandenen Lücken in der Absicherung wieder zu. Inzwischen haben die Revierpächter und Forstbehörden zudem weitere Unfallschwerpunkte erkannt. Mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Schaumburg und der VGH konnten nun die Absicherungsmaßnahmen gegen Wildunfälle ergänzt und erweitert werden. Für Lückenschluss und neue Straßenabschnitte wurde eine neue, blaue Reflexfolie benutzt, deren refektierendes Licht in der Natur kaum vorkommt und damit eine noch bessere Abschreckung gegen Wild hat, das eine Straße überqueren will. Die neue Folie wird zur Zeit von den Schaumburger Jägern an 2290 Straßenbegrenzungspfählen angebracht, was etwa 110 Straßenkilometern entspricht. Polizeihauptkommissar Adolf Deterding erläuterte, dass in der Polizeistatistik Wildunfälle 12% des Unfallgeschehens auf Schaumburger Strassen ausmachen, 390. In den vergangenen Jahren waren bei einem Auto- und einem Motorradunfall sogar Personenschaden entstanden. Ihm ist durchaus bewusst, dass die Unfallstatistik der Polizei eine Dunkelziffer enthält. Dies wurde durch Kreisjägermeister Heiner Stahlhut-Klipp bestätigt, der die sogenannte "Fallwildstatistik" der Jagdbehörde des Landkreises mit 615 verunfallten Wildtieren veröffentlichte. Die Differenz zur Polizeistatistik ergibt sich durch die Tatsache, dass die Jäger vor Ort oft direkt durch den Verkehrsteilnehmer benachrichtigt werden, da der Jagdpächter den Wildunfall gegenüber den Versicherungsgesellschaften ebenfalls bestätigen kann. Für die Jäger bedeutet es aber in jedem Fall, dass sie in 615 Fällen Unfallwild versorgen und entsorgen müssen. Allen Beteiligten ist klar, dass mit der Maßnahme Wildunfälle nicht gänzlich auszuschließen sind. Dass jedoch eine Minderung um 20 Prozent, wie in den ersten Jahre nach Beginn der Aktion zu verzeichnen war, mache die Fortsetzung laut Kommissar Deterding zu einer wichtigen Verkehrssicherheitsmaßnahme, wie er bewertend festhielt. Gleichzeitig wies er deutlich darauf hin, dass angepasste Geschwindigkeit, gerade in den unfallträchtigsten Zeiten während der Dämmerungsphasen am Tag und in der Nacht, die beste Wildunfallprävention ist.Foto: p

    Die Jagdpächter Richard Thiele (vo.v.li.) und Heinz Senne statten unter den wachsamen Blicken von Willi Kietsch (Sparkasse), Michael Schul (VGH), Heinrich Stahlhut-Klipp, Adolf Deterding, Rolf Watermann, Wilhelm Drichelt (Hegeringleiter) und Henning Holzhausen (Jägerschaft) einen weiteren Begrenzungspfahl mit Blendfolie aus.

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