1. Pilotprojekt für mehr Sicherheit

    Dialog-Display spricht Verkehrsteilnehmer persönlich an / Erste Anlage im Landkreis Schaumburg

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    DECKBERGEN (tt). "Danke", freundlich lächelt ein kleines Mädchen von einem Dialog-Display, das seit einigen Tagen an der Osterburgstraße, Ecke "Am Ostertor" hängt und Verkehrsteilnehmer auffordert, mehr Rücksicht zu nehmen. Wer schneller als die erlaubte Geschwindigkeit auf der Kreisstraße fährt, wird dagegen in rot blinkender Schrift aufgefordert "Langsam" zu fahren. Die Anlage, die noch um ein zweites Display auf der Gegenrichtung in Höhe der Pastor-Spannuth-Straße erweitert wird, dient zurzeit als Pilotprojekt und ist die erste Anlage im Landkreis Schaumburg. Bernd Hugo von der Kreisverwaltung war auf ein Angebot der Firma RTB aus Bad Lippspringe gestoßen, die inzwischen deutschlandweit das "sprechende Schild" anbietet und dies überwiegend mit Kindergesichtern ausgestattet hat. "Alle 14 Minuten verunglückt ein Kind im Straßenverkehr und etwa zwei Drittel aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden ereignen sich innerhalb von Ortschaften", so der Vertriebsleiter von RTB, Heiner Thöne, der sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes bezieht. Zusammen mit seinem Kollegen von der Technik, Jürgen Münster, Ortsbürgermeister Eckhard Hülm und Bernd Hugo hat er jetzt am Haus von der Familie Pape das Display eingeweiht. "Die Familie Pape stellt uns dankenswerter Weise während der Testphase, die zirka sechs Wochen dauern wird, einen Stromanschluss zur Verfügung", so Hugo. Das neue Gerät mit einem Radarsensor für bis zu 70 Meter Reichweite wird zur Schulwegsicherung beitragen. Das Dialog-Display setzt auf positive Motivation und soll den Autofahrer stark emotional ansprechen. "Mehrere Studien renommierter Wissenschaftler weisen die Wirksamkeit unzweifelhaft nach", so Heiner Thöne weiter. Die Technische Universtät Dresden und die Hochschule für Technik in Karlsruhe belegen diese Studien. "Deckbergen wurde ausgewählt, weil es hier seit Langem das Problem mit dem Schwerlastverkehr gibt, die die Osterburg hochfahren, um zur Autobahn A2 zu kommen und dabei den Weg zur Schule und zur Sporthalle kreuzen", so der Ortsbürgermeister, der sich ganz besonders darüber freute, dass der Landkreis die Anlage kostenlos zur Verfügung stellt. Im Herbst wird die Auswertung vorliegen, denn die Anlage liefert sowohl die Eintritt- als auch die Austrittsgeschwindigkeit, sowie die Anzahl der Fahrzeuge, die am Display vorbeifahren. Die Anschaffung einer Anlage mit zwei Displays schlägt mit rund 6000 Euro zu Buche. "Wir hoffen jedoch, dass sich die Städte und Gemeinden ihrer Verantwortung für mehr Verkehrsicherheit bewusst sind und Interesse zeigen, weitere Geräte anzuschaffen", so Bernd Hugo, der in der Kreisverwaltung gern weitere Auskunft gibt und eine unbürokratische Genehmigung verspricht. Foto: tt

    Ortsbürgermeister Eckard Hülm (v. li.), Jürgen Münster, Heiner Thöne und Bernd Hugo stellen das "spechende Schild" vor, auf dem je nach Geschwindigkeit "Danke" oder "Langsam" zu lesen ist.

    Hält der Fahrer die zugelassenen Höchstgeschwindigkeit ein, bekommt er eine positive Rückmeldung in Form eines freundlichen "Danke".

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