LANDKREIS (em). Wie öffentlich angekündigt hat der CDU-Kreisverband Schaumburg seinen Antrag bei der CDU-Niedersachsen eingereicht, mit dem der Landesparteitag der CDU-Niedersachsen die CDU-Landesregierung auffordern soll, die schulgesetzlichen Regelungen fortzuschreiben. "Die Bildungslandschaft in Niedersachsen ist durch ein differenziertes und gegliedertes Schulsystem gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu haben sich zunehmend mehr Bundesländer für den Aufbau eines zweigliedrigen Systems aus "gemeinsamen Schulen und Gymnasien" entschieden", erläuterte CDU-Landratskandidat Klaus-Dieter Drewes aus Anlass der Vorsitzendenkonferenz der CDU in Bückeburg. Der CDU-Antrag ziele auf eine Lösung für ganz Niedersachsen. "Wenn dabei auch die offene Frage der Genehmigung zusätzlicher IGS in Schaumburg gelöst würde, wären wir nicht böse!" Ziel des Antrages der Schaumburger CDU ist es, die regionale Ausgestaltung der Schullandschaft auf den regionalen Schulträger vollverantwortlich zu übertragen. Der Schulträger muss dazu auf die in Niedersachsen genehmigten Schulformen zurückzugreifen. "Die aktuelle Situation in Niedersachsen – und die zunehmende Diskussion über die Sicherstellung eines wohnortnahen Schulangebotes im Sek I–Bereich bei künftig deutlich sinkenden Schülerzahlen – ist durch eine sehr unterschiedliche regionale Ausprägung und eben kein durchgängiges landesweites System gekennzeichnet", verdeutlichte die stellvertretende Kreisvorsitzende, Marita Gericke, aus Stadthagen. Zur Stärkung dieses regionalen Ansatzes solle künftig der regionale Schulträger noch stärker in die Verantwortung für seine Schulentwicklungsplanung genommen werden. Aufgabe der Landesregierung sollte es künftig sein, sich auf die sorgfältige Prüfung der Schulentwicklungsplanung und deren Überwachung in der konkreten Umsetzung zu konzentrieren. "Wir wollen damit auch die Sicherstellung eines wohnortnahen Schulangebotes in ganz Niedersachsen, dass den Schülern den Erwerb aller Abschlüsse im Bereich der Sekundarstufe I ermöglicht, erreichen", fügte der stellvertretende Kreisvorsitzende Christopher Wuttke aus Bückeburg hinzu. Ein Angebot der wohnartnahen Schule könne eine bei Gründung vierzügige IGS sein. Greife der regionale Schulträger in seinem regionalen Angebot auf eine größere Zahl von IGS zurück, so sei darüber hinaus ein angemessenes Angebot an Sek I – Schulen vorzuhalten, die neben der Allgemeinbildung eine starke und frühe "Berufsorientierung" als Ziel haben. Diese sollten in der Regel an den Standorten der BBS eingerichtet oder erhalten werden, damit eine enge Kooperation möglich wird. Für Schaumburg könnte dies bei zusätzlichen Gesamtschulen in Lindhorst und Rinteln auf den Erhalt der Sekundarstufenschulen in Bückeburg und Stadthagen hinaus laufen. In weiten Teilen Niedersachsens sei die Zustimmung der Eltern zu integrativen Schulformen neben den Gymnasien gewachsen, stellten die CDU-Politiker nüchtern fest. Der berechtigte Ansatz, über die festgelegte Zügigkeit einen qualitativen Ansatz bei Angebotsschulen zu sichern, konkurriere aber zu stark mit dem erkennbaren Elternwillen und der Notwendigkeit wohnortnahe Schulen zu erhalten. In der Praxis würde das Festhalten an der Fünfzügigkeit für Integrierte Gesamtschulen in Teilen des Landes zum Wegfall anderer Sek I–Angebote führen. Von daher sei über eine Rahmenfestlegung der Erhalt des gegliederten Angebotes abzusichern. Gleichzeitig könne dann die Zügigkeit reduziert werden. Darüber hinaus sollen alle wohnortnahen Schulen mit einem Sek I–Bereich zukünftig auf Antrag des Schulträgers einen oder mehrere sozialpädagogische Fachkräfte, Schulsozialarbeiter, erhalten. An Schulen in Niedersachsen bereits eingesetzte Schulsozialarbeiter sollten in Abstimmung mit dem Schulträger an den Schulen verbleiben. "Unsere Schulen werden in der Praxis immer stärker mit den Defiziten konfrontiert, die aus der partiellen Erziehungsunfähigkeit von Teilen der Elterngeneration resultiert. Dazu kommen erhöhte Anforderungen aus einem ständig wachsenden Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund. Hier kann nur eine systematische Verstärkung der sozialpädagogischen Kräfte die Pädagogen im Schulalltag entlasten", begründet Klaus-Dieter Drewes diesen Teil des Antrages. Nicht zuletzt soll zur inhaltlichen Stärkung der regionalen Strukturen und zur Sicherstellung einheitlicher Bildungsgänge in den Schulen des Landes eine zentrale Schulleitungsakademie eingerichtet werden, um das angehende Leitungspersonal frühzeitig auszubilden. Für alle Lehrer der Besoldungsgruppe A15 sei der Besuch der Akademie obligatorisch zu machen. Die Nachbesetzung von Leitungsstellen setze den erfolgreichen Abschluss der Akademie voraus.Fotos: p
BUZ c Abschließend beraten: Die Vorsitzendenkonferenz der CDU findet in den neuen Räumlichkeiten der Firma SE Spezial Electronic statt.