ALTENHAGEN II (em). Da staunten die Spaziergänger am Deisterrand nicht schlecht, als ihnen plötzlich zahlreiche Kutschen begegneten. Die Interessengemeinschaft Zugpferde mit Sitz in Rehburg-Loccum hatte zu einer Orientierungsfahrt im Deister eingeladen. Organisiert wurde die Fahrt in diesem Jahr von den Kutschern Heinz Poll und Frank Witte aus Altenhagen II. Auf einem etwa 18 Kilometer langen Rundkurs ging es durch Wald und Feld, wofür die Genehmigung des örtlichen Revierförsters eingeholt werden musste. Am Vormittag versammelten sich zehn Kutschen, besetzt mit Kind und Kegel, am Dorfplatz in Altenhagen II und zahlreiche Dorfbewohner sahen interessiert dem Ausladen und Anspannen zu. Vom kleinen deutschen Reitpony bis zum über 1000 Kilogramm schweren, rheinisch-deutschen Kaltblut, einem Mecklenburger bis zum Friesen waren zahlreiche Pferderassen vertreten. Ursprünglich gegründet, um die Tradition der schweren, massigen Zugpferde fortzusetzen, ist die IGZ offen für alle, die Interesse am Kutschsport haben. Die Kutscher kamen aus dem Landkreis Schaumburg, Völksen und dem Kreis Nienburg. Reiter begleiteten den Konvoi. Im Abstand von fünf Minuten starteten die Gespanne. Nach Karte musste eine Strecke bewältigt werden, die nach Ansicht aller Teilnehmer landschaftlich außerordentlich schön war. Unterwegs gab es einen Streckenposten, bei dem ein Teilnehmer jeder Kutsche nach Zeit das lederne Kopfstück eines Pferdes zusammen setzen musste. Am nächsten Posten musste ein Pferdepuzzle innerhalb kürzester Zeit zusammengefügt werden. Hierbei taten sich selbst einige der erfahrenen Kutscher schwer. Danach war es Zeit für eine Vesper in einem idyllischen Steinbruch. Zum Abschluss der Rundstrecke wartete ein Hindernisparcour auf die Kutscher. Je nach Spurbreite der Kutsche mussten die Tore jedes Mal neu ausgerichtet werden. Nach zweieinhalb Stunden rollten schließlich die ersten Kutschen wieder am Dorfplatz in Altenhagen II ein.
Siegerin, und damit Gewinnerin des Wanderpokals der IGZ, war die junge Kutscherin Vanessa Buchholz aus Völksen mit ihrem Beifahrer Fred Schulz. Für Vanessa war es nicht der erste Sieg in einem Kutschturnier und man bescheinigt ihr viel Zukunftspotential. Zweite wurde Tanja Kronjäger aus Waltershagen mit ihrer Beifahrerin Laura Rösner, auf dem dritten Platz landete ein "einheimisches" Gespann mit Bürgermeister Frank Witte und seinem Beifahrer Dirk Winter. Im Anschluss an die Siegerehrung saßen die Teilnehmer noch lange zusammen und erzählten sich so manches Kutscherlatein. Foto: privat