OBERNKIRCHEN (bb). Dietrich Steinmann, Barbera Lohmann und Thomas Knickmeier haben eine dicke Petitions-Mappe bei der Obernkirchener Stadtverwaltung eingereicht, mit der sie gegen den geplanten Bau des neuen Klinikums Schaumburg im Raum Vehlen protestieren. Die "Bürgerinitiative gegen den Bau eines Krankenhauses in der Feldmark Vehlen" führt in erster Linie Umweltschutzargumente gegen die Wahl des Areals für das neue Klinikum an. "Trotz der Ferienzeit haben wir in kurzer Zeit 150 Unterschriften aus dem gesamten Kreisgebiet gesammelt", berichteten Steinmann, Lohmann und Knickmeier. Die drei hoben hervor, dass sich die Initiative nicht gegen den Krankenhaus-Neubau im Raum Obernkirchen an sich richte, sondern gegen die Festlegung auf den in den Planungen gewählten Standort. Die Mitglieder führen an, dass das Areal zwischen Obernkirchen, Röhrkasten, Vehlen, Ahnsen und Bückeburg in Hinblick auf den Umwelt- und Landschaftsschutz zu wertvoll sei, um es durch den Bau des Klinikums und die damit verbundenen Erschließungsmaßnahmen grundlegend umzugestalten. Der Landkreis Schaumburg sei ohnehin stark zersiedelt. Um so wichtiger sei es, das unbebaute Areal im jetzigen Zustand zu erhalten. Teile der Fläche seien als Landschaftsschutzgebiet eingestuft. Tier- und Pflanzenarten würden im Rahmen der Versiegelung Lebensräume verlieren, Wanderungen würden behindert. Zunehmender Verkehr und Eingriffe in den Wasserhaushalt hätten zusätzliche Folgen für Natur und Anwohner. Hinzu komme ein Verlust an landwirtschaftlicher Fläche. Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach Agrar-Produkten, sei dies ebenfalls abzulehnen, argumentiert die Bürgerinitiative. Außerdem werden das Landschaftsbild beeinträchtigt, das Gebiet verliere seine Funktion als Naherholungsraum, mit entsprechenden Folgen für die Anwohner und den Tourismus. Gleichzeitig liege der Standort so weit entfernt vom Zentrum Obernkirchens, dass sich die erhoffte wirtschaftliche Belebung der Bergstadt kaum einstellen werde. Weitere Argumente führen die Verfasser in einer Liste von insgesamt 24 Punkten an. Die Initiative führt für den Bau des Klinikums eine Reihe von Alternativstandorten an. So etwa ein Areal bei Gelldorf, das dichter am Zentrum Obernkirchens und leichter an die Verkehrsachsen anzubinden sei. Die Petition fordert die Ablehnung des entsprechenden Bebauungsplanes, der Änderungen des Flächennutzungsplanes der Stadt Obernkirchen und des Raumordnungsplanes des Landkreises, die für das Projekt Klinik-Neubau in der Feldmark Vehlen nötig sind. Nach den Ferien will die Initiative verstärkt Unterschriften sammeln. Es gelte, dem Erhalt des wertvollen Naturraumes Priorität einzuräumen, so Thomas Knickmeier.Foto: bb
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Initiative protestiert gegen Standortwahl für neue Klinik
Bau führe zur Zerstörung eine wertvollen Naturraumes bei Obernkirchen
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