AUETAL (tt). Es bleibt dabei, auch wenn die Diskussion neu entflammt ist, der Landratskandidat Klaus-Dieter Drewes möchte die Selbstständikeit des Landkreises auch in der Zukunft erhalten. In der Reihe: "Bürgerdialog" war die Kreistagsfraktion der CDU mit ihrem "Zugpferd" im Auetal zu Gast und diskutierte mit interessierten Bürgern das Thema: "Den ländlichen Raum stärken". "Wir wollen die Gelegenheit nutzen, sehr frühzeitig mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Herausforderungen ins Gespräch zu kommen, die sich aus der demographischen Entwicklung gerade für den ländlichen Raum ergeben", so übereinstimmend Drewes und der Fraktionssprecher Gunter Feuerbach im Gasthaus "Zum Kühlen Grund" in Rolfshagen vor 20 Gästen. Dabei ging es vornehmlich um die Entwicklung der nahen Zukunft, also der nächsten 10 bis 15 Jahre. Im Jahr 2025 werden statt jetzt 161.000 Einwohner nur noch 146.000 Einwohner den Landkreis bevölkern. "Das ist ein Rückgang von rund 16 Prozent", rechnet Feuerbach vor und verweist zusätzlich auf eine Studie, in der prognostiziert wird, dass ein Drittel der Menschen älter als 65 Jahre alt sein wird. Jeder zweite Schaumburger lebt dann in einer Gemeinde mit unter 1.500 Einwohnern. "Das wird erhebliche Auswirkungen auf den ländlichen Raum haben. Das bedeutet auch, dass die Kirchturmpolitik einiger Kommunen aufhören muss", so der Landratskandidat Drewes, der den Landkreis unbedingt erhalten möchte. "Schaumburg hat eine eigene Seele und ist für mich ein Stück Heimat". Drewes will die Vorteile, die der ländliche Raum hat, nutzen und stärken. Das gilt natürlich auch für das Auetal. Hier seien das soziale Engagement, die Vitalität und das Kulturangebot vorzeigbar. "Landleben bedeutet Heimat und ein Zuhause haben", so Klaus-Dieter Drewes weiter, der die Naturnähe (Deister, Weserbergland, Wälder, Feld und Flur), keine Großindustrie und die hohe Eigenheimquote zur Alterssicherung als Stärken ansieht. Die Infrastruktur habe allerdings gelitten. Es fehlen inzwischen viele kleine Geschäfte, um den täglichen Bedarf zu decken, Postämter machen dicht und der Leerstand von Gebäuden müsse gestoppt werden. "Außerdem haben wir zu wenig Arbeitsplätze für Akademiker". Drewes wünscht sich, mehr den Fokus auf Senioren zu richten und fordert neue Wohnkonzepte und Mehrgenerationenhäuser. "Wir brauchen schlanke Verwaltungen und Bürgerbüros und müssen neue Ideen entwickeln, um den Rückgang der Bevölkerung zu stoppen", so Drewes, der eine einfache Rechnung aufmacht. Je mehr Bürger den Landkreis verlassen, umsomehr muss der Landkreis auf Steuereinnahmen verzichten. In der Fragestunde an die Mitglieder der Fraktion kamen dann noch Themen wie Klinikum Schaumburg, die Gebietsreform, das Schulsystem, die Feuerwehren an der Autobahn, die Polizeipräsenz und die Verkehrssituation auf den Tisch. "Womit wir alle relevanten Themen abgearbeitet hätten", so der Auetaler Kreistagsabgeordnete Torben Sven Schmidt, der noch einen Beitrag für den wachsenen Tourismus in der Region beisteuern wollte. Er wünscht sich für den Bückeberg einen Aussichtsturm, der nicht nur den Blick freigibt über das Auetal und das Schaumburger Land, sondern auch Besucher anlockt von nah und fern. Foto: tt
Der Landratskandidat Klaus-Dieter Drewes (li.) stellte sich mit seinem Fraktionssprecher Gunter Feuerbach (re.) und dem Auetaler Kreistagsabgeordneten Torben Sven Schmidt den Fragen der Bürger.