LAUENAU (al). Nur wenige Monate nach dem großartigen Erfolg seiner Ausstellung zu "Weihnachten wie es früher war", als 13 Räume im "Gesindehaus" Festgebräuche aus 130 Jahren illustrierten, plant der Heimat- und Museumsverein Lauenau eine neue Sonderausstellung. Damit möchte er das Jubiläum der hiesigen Albert-Schweitzer-Schule begleiten.
Die ersten Leihgaben sind schon eingetroffen: Erhard Meyer, Günter Krzon und Jürgen Schröder (v. li.) sichten historische Fotos.
So sah der Haupttrakt der Albert-Schweitzer-Schule in den fünfziger Jahren aus: Der nachträgliche Anbau mit der Mehrzweckhalle ist bereits erstellt.
Schon hat Vorsitzender Jürgen Schröder einen ersten Raum probehalber dekoriert, der ab sofort von Passanten in den Abendstunden zumindest durch die Fenster eingesehen werden kann. Ein Pult, Stühle und eine Schiefertafel stehen darin; erste Lehrbücher sind ausgebreitet. Ein lebensgroßes Foto erinnert an den früheren Lehrer Johannes Hartmann. Es sollen noch viele weitere Dekorationen folgen. Doch dafür benötigt Schröder unbedingt die Unterstützung ehemaliger Schüler und andere Leihgeber, die geeignete Utensilien aus Pennälertagen besitzen: Tornister und Griffelkasten, Fotos von Einschulung oder Wandertagen; vielleicht sogar eine im Unterricht erstellte Arbeit. Die Exponate werden sich zudem nicht nur auf den Schulbetrieb beschränken: Auch Poesiealben, Hefte mit Sammelbildchen und andere Herrlichkeiten der Schülerfreizeit könnten es sein.
Möglichst vielfältig soll die Sammlung auf Zeit werden – und wieder "zum Anfassen" sein. Das war auch das Prinzip der letzten Sonderschau, die in knapp zwei Monaten rund 2000 Menschen gesehen haben. Zwar wird diese Rekordzahl diesmal wohl nicht erreicht, fürchtet Schröder; aber für jetzige Grundschulklassen dürfte die Ausstellung ebenso interessant werden wie für ehemalige Schüler. Der Vorsitzende denkt dabei besonders an Klassentreffen. Er ist sicher, dass gerade das Jubiläum des im November 1010 eingeweihten Hauptgebäudes ein Anlass für frühere Schülergemeinschaften ist, sich wieder einmal zu treffen. Der Besuch des Heimatmuseums wäre dann geradezu ein Muss.
Die Eröffnung der Sonderausstellung ist übrigens an einem für die Heimatfreunde besonders bedeutsamen Tag vorgesehen: Am Donnerstag, 16. September, jährt sich zum 30. Mal die Einweihung der ersten Heimatstube, die damals noch im ehemaligen Rathaus in der Rodenberger Straße eingerichtet worden war. Die Ausstellung ist zunächst bis zum 21. November terminiert - also über den gesamten Zeitraum von September bis Mitte November, in dem die Albert-Schweitzer-Schule ihre Feierlichkeiten plant.
Mit der Ausstellung über das Schulgeschehen verbindet Schröder die Hoffnung, auch etwas mehr Licht ins noch bestehende Dunkel der Lauenauer Kinozeiten zu bringen. Die Mehrzweckhalle der Albert-Schweitzer-Schule wurde in den fünfziger Jahren regelmäßig zum Lichtbildsaal umfunktioniert. Bilder und ein paar Erinnerungen aus dieser Epoche, die bei älteren Schülern noch in lebhafter Erinnerung ist, könnten die Ausstellung um eine weitere Nuance ergänzen. Foto: al