1. Erst wird "gebuttert", dann geht es hinein in den Stollen

    Zwölf wagemutige Jungen und Mädchen erkunden den Feggendorfer Schacht

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    LINDHORST/FEGGENDORF. 1,3 Kilometer mussten die zwölf Jungen und Mädchen vom Parkplatz am Deisterrand steil bergan zurücklegen, bevor sie das Mundloch des Feggendorfer Stollens erreichten. Dort wurden sie von Thomas Müller, Christoph Teßmann und Alexander Lehr vom Heimatverein Lauenau erwartet. Mit ihnen erkundeten die Kinder die 200 Meter lange Strecke im Stollen, die mittlerweile für interessierte Besucher zugänglich sind. Gunter Ludewig und Wilfried Pennekamp vom Kultur- Förderverein Schaumburger Bergbau hatten die Kinder auf ihrem Weg von Lindhorst zum Stolleneingang begleitet. Der Verein bot die Stollen-Erkundung im Rahmen des Lindhorster Ferienspaßes an.

    Bevor sich die Gruppe - zünftig ausgerüstet mit Helm und daran montiertem Geleucht (Lampe) auf den Weg in das Innere des Deisters machte - überreichte Gunter Ludewig einige Geschenke an die drei vom Heimatverein. Die Lindhorster hatten neben Büchern und alten Dias eine Arschbackenschaufel mitgebracht, die sich vorzüglich zum Aufnehmen von Kohle eignet. Danach wurde gebuttert, wie der Bergmann das deftige Frühstück nennt, das die Kinder und ihre beiden Begleiter zu sich nahmen. Die zwei erwachsenen Lindhorster hatten für jeden Mettwurststullen und Flaschen mit Apfelschorle den Berg hinauf getragen. Dann marschierte die Gruppe los, ausreichend gegen die im Berg herrschenden 8 Grad Temperatur geschützt, mit vielen Fragen auf der Zunge und Neugier in den Kinderaugen. Unterwegs wurden die Baustellen angeschaut und es wurde Peter Mühr und Arne Schönbeck vom Heimatverein bei der Arbeit auf der Strecke zugeschaut. Immer wieder wurde nachgefragt und geduldig erklärt.

    Warum das alles? Für Gunter Ludewig ist die Antwort klar: "Wir wollen die Kinder an die Tradition heranführen", erläutert er. Die Kinder sollen etwas über die früher häufig ausgeübte Arbeit unter Tage erfahren. Auch will Ludewig mit seinem Besuch Werbung für den Feggendorfer Stollen als Besucherstollen machen, damit sich die Arbeit der fleißigen Helfer vom Heimatverein Lauenau lohnt. Die Arbeit im Stollen Feggendorf war bereits 1952 eingestellt worden, die Ausbeute an Steinkohle lohnte nicht mehr. Der Stolleneingang verfiel mehr und mehr. Zunächst wurde dann das Mundloch von Heimatfreunden vor einigen Jahren restauriert. Dann machten sich die Männer vom Heimatverein unter der Leitung von Florian Garbe an die Arbeit und reaktivierten nach und nach eine immer größere Strecke. Heute bieten die Lauenauer ihren Besuchern wie den Jungen und Mädchen aus Lindhorst eine Führung durch den Stollen an, in dem die Restaurierung immer weiter vorangetrieben wird. Foto: privat

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