1. Dem Rehbock folgen Insekten

    Nabu-Kindergruppe baut "Hotels" / Info-Tafeln

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    ALTENHAGEN II (al). Die vor gut einem Jahr vom Naturschutzbund (Nabu) Rodenberg erworbene ehemalige landwirtschaftliche Fläche nimmt weiter Formen an. Nach Erdarbeiten im Herbst und ersten Anpflanzungen im Frühjahr haben jetzt die jungen Mitglieder der Nabu-Kindergruppe unter Anleitung unter Anleitung von Ines Rahn-Weiser und weiterer erwachsener Helfer zwei Insektenhotels komfortabel ausgestattet. Erste vierbeinige Gäste waren schon da: Ein Rehbock hat sich an der Rinde einiger junger Bäume zu schaffen gemacht. Es summt und brummt auf der großen Wiese zwischen Feldweg und Altenhäger Bach. Nicht nur Hauflügler sind unterwegs; auch mehr als ein Dutzend Kinder haben eine Menge zu tun. Einige sorgen mit dem Akku-Bohrer für Löcher in dicken Buchenscheiten; andere graben Lehm aus einer Mulde, um ihn in Blumentöpfen zu verstreichen und ihn mit Löchern unterschiedlicher Stärke zu versehen. Ist die braune Masse erst einmal getrocknet, fühlen sich hier Wildbienen und Co. bestimmt wohl. Das weiß Nabu-Vorstandsmitglied Kay Kietzke aus Beobachtungen im eigenen Garten. Überhaupt muss für die Insektenhotels kein teures Inventar beschafft werden. Es reichen markhaltige Äste von Sträuchern, die schon erwähnten Baumscheiben, vielleicht ein löchriger Backstein und die selbst gefertigten Lehmziegel. Den Kindern bereitet der Einsatz sichtlich Spaß. Ein kleiner Experte diskutiert mit Rolf Bostelmann den Energiebedarf der Bohrmaschinen; andere sind sich über die "Hoteleinrichtung" sicher. Nur mit den Disteln wollen sie nichts zu tun haben, die erwachsene Nabu-Mitglieder auf der großen Wiesenfläche von Hand ausreißen und zu hohen Haufen türmen. Die Pflegemaßnahme tut not, da sich die stacheligen Pflanzen sonst bald durch Samenflug ausbreiten würden. Das will der Nabu schon den benachbarten Landwirten nicht zumuten. Dass sich die Disteln so schnell vermehren, hat etwas mit der früheren Nutzung des Geländes zu, glaubt Kietzke. Mit konsequenter Bepflanzung soll das Problem jedoch bald der Vergangenheit angehören. Was nicht heißen wird, dass alle Disteln verbannt sind: "Der Distelfink soll doch hier auch seine Freude haben." Schon gibt es einen Fahrplan, wie es in den nächsten Wochen am neuen Biotop weitergeht. Momentan werden zwei Informationstafeln erstellt, um Wanderer und Spaziergänger über die Fläche und ihre Bedeutung zu unterrichten. Auch eine Bank soll sich bald am Gelände befinden. Vielleicht gibt es noch eine Aktion zur jährlichen "Woche des Ehrenamts". Denn große und kleine Nabu-Mitglieder haben hier schon etliche Arbeitsstunden geleistet. Foto: al

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