NIEDERNWÖHREN (hb/m). Auf ihrer Sommerreise durch den Landkreis hat die SPD-Kreistagsfraktion mit Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier an der Spitze in Niedernwöhren Station gemacht. Hier wurde sie von Samtgemeindebürgermeister Fritz Anke und Bürgermeister Klaus Seehausen begrüßt. Ziel des Aufenthalts war es, sich vor Ort über den Kreisverkehrsplatz auf der L 372, den Anrufbus und das neue Feuerwehrkonzept für die Samtgemeinde zu informieren.
Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion haben sich in Niedernwöhren über kommunale Projekte informiert.
Vor dem Hintergrund knapper Kassen und des demographischen Wandels hat die Feuerwehr einen externen Berater, Holger de Vries in Hamburg, beauftragt, ein Zukunftskonzept zu erstellen, bevor teure Investitionen in den Neubau von Feuerwehrhäusern und die Erneuerung des Fuhrparks getätigt werden. "Es sollen zwei Stützpunkte im Südwesten mit den Feuerwehren Meerbeck, Niedernwöhren und Volksdorf sowie im Südosten mit den Wehren Lauenhagen, Nordsehl und Hülshagen gebildet werden", stellten Samtgemeindebrandmeister Dieter Kappmeier und sein Stellvertreter Stefan Ahrens das Konzept vor. Die Feuerwehren von Niedernwöhren und Meerbeck wollen noch dieses Jahr einen Zusammenschluss vorbereiten und dann an zentraler Stelle in 2011 mit dem Bau eines Feuerwehrhauses beginnen.
"Die Mindestanforderungen an den Personalstand werden mehr als übertroffen - wir fusionieren freiwillig und ohne Not", betonten Kappmeier und Ahrens. Probleme bereiten Feuerwehrhäuser, die nicht mehr den Unfallverhütungsvorschriften entsprechen und mangelnde Transportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Ziel des Zusammenschlusses, so Kappmeier, sei die Sicherstellung des Brandschutzes und die Zukunftssicherung der Feuerwehren Niedernwöhren und Meerbeck. Die Feuerwehren in Volksdorf und Hülshagen seien noch in der Überlegungsphase. Nordsehl und Lauenhagen planen einen Zusammenschluss für 2012/2013 und den Bau eines Feuerwehrhauses bis 2015. Nördlich des Mittellandkanals sorgen weiterhin die Feuerwehren Wiedensahl und Pollhagen für den Brandschutz.
Jörg Farr, der Landratskandidat der SPD Schaumburg, sieht keine Gefahr, dass sich Zusammenschlüsse negativ auf die Nachwuchsgewinnung der Wehren auswirken könnten. "2000 Jugendliche in Schaumburg sind in Kinder- und Jugendfeuerwehren, das zeigt, dass Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote und Frank Lohmann Konzepte mit Weitblick entwickelt haben." Als Landkreis werde man weiterhin das Aufkommen aus der Feuerschutzsteuer bedarfsorientiert an die Feuerwehren aufteilen. Wenn es um die Ersatzbeschaffungen bei den Drehleitern gehe, "müssen wir dafür in die Taschen des Landkreises greifen und die Gemeinden unterstützen", so Farr.
Erika Hoppe-Deter, die Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, stellte den Besuchern die "Erfolgsgeschichte" Anrufbus der Samtgemeinde vor, der seit 2003 etwa 29.000 Fahrgäste transportiert hat. Die älteren Leute in den ländlichen Gebieten seien froh, dass es keinen Fahrplan und keine festen Haltestellen gibt, sondern sie vor der Haustür abgeholt werden. "Ein bedarfsorientiertes System der Zukunft, das vom Ehrenamt lebt", zeigte sich Jörg Farr begeistert. Foto: hb/m