1. Tagespflege in der alten Fabrik

    Deutsches Rotes Kreuz will Räume nutzen / Lauenau investiert 580.000 Euro

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    LAUENAU (al). Pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige können im Sommer 2011 ein weiteres Angebot im Flecken Lauenau nutzen. Neben der stationären Unterbringung durch die Seniorenheime in Lauenau und Feggendorf sowie der Alternative eines Betreuten Wohnens in der im Bau befindlichen "Service-Wohnanlage" wird an die in ambulanten Diensten tätige Sozialstation der Samtgemeinde Rodenberg eine Tagespflege gegliedert. Die Gemeinde baut dafür eine rund 450 Quadratmeter große Fläche im ehemaligen Casala-Fabrikgelände aus.

    Durch das historische Treppenhaus des Gebäudes 1 im Gewerbepark wird die künftige Tagespflege im zweiten Stock erreichbar sein.

    Teile der hölzernen Dachkonstruktion werden zugunsten einer Terrasse geöffnet: Der Ausschuss besichtigt die vorgesehenen Räume.

    Damit betreten beide Seiten Neuland. Im Gebiet der Samtgemeinde Rodenberg gibt es noch keine vergleichbare Einrichtung. Und auch der DRK-Regionalverband Hannover, der die hiesige Sozialstation betreibt, setzt mit ersten Projekten dieser Art Zeichen. Im November wird in Langenhagen eine Tagespflege eröffnet; im Frühjahr 2011 in Springe. Lauenau und Seelze sollen danach folgen. "Wir wollen eine Heimunterbringung möglichst lange hinauszögern", erklärt Geschäftsführer Mario Damitz das Vorhaben, das genau in der Mitte zwischen den Ambulanzdiensten der Sozialstation und dem kompletten stationären Aufenthalt steht. Es sei "nur konsquent", die Tagespflege der Sozialstation anzugliedern.

    Damitz sieht die vorgesehenen Gegebenheiten in Lauenau als ideal an. Gerade einmal einen Steinwurf entfernt von den vorhandenen entstehen die neuen Räume im Dachgeschoss des Gebäudes 1 im Gewerbepark mit Zugang durch das "historische" Treppenhaus der früheren Casala-Werke.

    Auf den Weg dorthin machte sich jetzt der Bau- und Planungsausschuss des Fleckens, dem Gemeindedirektor Uwe Heilmann die räumliche Situation und das inhaltliche Vorhaben vorstellte. Noch überspannt ein Holzdach die gesamte Fläche. Dieses wird zum Teil für eine große Terrasse geöffnet. Ausgewiesen sind Aufenthalts-, Therapie- und Ruheraum sowie eine große Begegnungsstätte. Denn als mittelfristiges Ziel hat sich das DRK auch die Einrichtung einer ständigen Seniorenbegegnung vorgenommen.

    Die aufwändige Sanierung kostet voraussichtlich rund 580.000 Euro, die bereits im Nachtragsetat ausgewiesen sind. Darin enthalten ist auch das Treppenhaus, das schon aus archtektonischen Gründen wieder in seinen ursprünglichen "Industriecharakter" erhalten soll, jedoch um einen Fahrstuhl ergänzt wird.

    Neben einer angrenzenden Restfläche, über deren Verwendung noch nicht abschließend entschieden ist, gibt es künftig nur noch in der ersten Etage des Gebäudes 1 freie Verwendungsmöglichkeiten. Ein "Rohling" mit 450 Quadratmetern befindet sich im nördlichen Teil; weitere 900 im südlichen. Auf Anfrage bezifferte Damitz den Tagespflege-Bedarf auf etwa zwölf Personen. Er schließt jedoch nicht aus, dass sehr schnell weiteres Interesse vorhanden sein wird: "Der Einzugsbereich Tagespflege dürfte größer sein als der der Sozialstation." Das Angebot soll übrigens auch den täglichen Transfer der Betroffenen enthalten.

    Mit dem Start der Tagespflege entstehen nach DRK-Angaben voraussichtlich fünf bis sechs Arbeitsplätze. Doch das ist für Heilmann nicht der alleinige Grund für die Investition. Mindestens ebenso wichtig sind ihm die erweiterte Dienstleistung im Ort: "Außerdem bringt sie mehr Kaufkraft."

    Die schnellen Lauenauer Entscheidungen haben beim DRK-Sprecher für Verblüffung gesorgt: So schnell sei bislang nirgends ein derartiges Projekt in Angriff genommen worden. Dennoch dürften die fälligen Bauarbeiten geraume Zeit in Anspruch nehmen. Voraussichtlich im Herbst will der künftige Träger die Einrichtung vorstellen und erste Plätze vergeben. Foto: al

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