BARSINGHAUSEN/HANNOVER (bb). Das Team von Hannover 96 hat sich am Donnerstag in Barsinghausen in guter Frühform präsentiert und Wisla Krakau im Freundschaftsspiel mit 4:2 geschlagen. Gerade im ersten Durchgang trumpften die "Roten" auf.
Jan Schlaudraff warf einen raschen Blick auf die Position des Torwarts, um dann mit einem gefühlvollen Heber aus dem Fußgelenk aus 18 Metern Entfernung einzunetzen. Die 1560 Zuschauer im August-Wenzel-Stadion reagierten mit überraschtem Raunen und anerkennendem Applaus auf Schlaudraffs Geistesblitz. Mit dem Treffer zur 1:0-Führung gegen die Gäste aus Polen in der 24. Spielminute zeigte der Offensivspieler von Hannover 96 einmal wieder, welches fußballerische Potential er in den Beinen hat. Acht Minuten später legte Schlaudraff das 2:0 nach, als er nach einem Pass von Mike Hanke seinem Gegenspieler einteilte und den Gästetorwart ausspielte.
In der gesamten ersten Hälfte des Testspiels dominierten die "Roten". Hanke hatte mehrere Tormöglichkeiten. Manuel Schmiedebach wirbelte mit gewohnter Leidenschaft und Einsatzfreude durch das Mittelfeld, ohne sich von der nach einem Bruch geschienten Hand beeinflussen zu lassen. Die Abwehr um Neuzugang Emanuel Pogatetz und Jungprofi Felix Burmeister stand sicher. Wisla Krakau, in der Vorbereitung auf die Qualifikation zur Champions League, kam zu keiner aussichtsreichen Situation.
Im zweiten Durchgang zeigte sich der polnische Vizemeister merklich verbessert. Der Ball lief flüssiger durch die Reihen und das Team erzwang öfter einen aussichtsreichen Abschluss. Zunächst erhöhte jedoch Hannover auf 3:0. Der wendige Moritz Stoppelkamp krönte einen gelungenen Auftritt mit einem Treffer nach Vorarbeit von Hanke. Rafal Boguski brachte seine Krakauer in der 66. Minute auf 1:3 heran. In der 74. Minute versenkte Mikael Forssell per Foulelfmeter zum 4:1, Christopher Avevor war gefoult worden. Eigentlich hätte Schiedsrichter Babak Rafati auf Freistoß entscheiden müssen. Fälschlicherweise verlegte er das entscheidende Foulspiel in den Strafraum. Den 2:4-Endstand besorgte Piotr Brozek per Freistoß sechs Minuten vor dem Schlusspfiff. Wie immer bringen die ersten Testspiele nur begrenzte Erkenntnisse. Beide Teams hatten die hohen Trainingsbelastungen noch in den Beinen, bei den Krakauern dürfte die Konzentration längst auf das in Kürze anstehende Champions-League Qualifikationsspiel gerichtet sein. Die 96er zeigten gerade in der ersten Hälfte gute Ansätze. Nicht zuletzt Jan Schlaudraff, der nach den langwierigen Verletzungen in der Vorsaison wieder Hoffnung macht, zu einer wichtigen Stütze des Teams zu werden.
Aufstellung Hannover 96: Fromlowitz (46. Miller)- Sofian (46. Avevor), Burmeister, Pogatetz, Schulz (C) - Schmiedebach, Stindl (46. Evseev), Rausch (46. Djakpa), Stoppelkamp - Schlaudraff (46. Forssell), Hanke. Foto: bb