STADTHAGEN (nb). Pflege wird persönlicher und selbstbestimmter. Anette Ebeling, Geschäftsführerin des Kreisaltenzentrums Stadthagen, berichtete in der letzten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie, Soziales und Sport über künftige Entwicklungen des Hauses. 48 weitere Betreuungsplätze entstehen durch einen Erweiterungsbau, der hinter dem "Haus Bückeberg" und der Verwaltung auf der grünen Wiese hinter der Anlage seinen Platz erhält. "Pflege der vierten Generation" erwartet die künftigen Bewohner des neuen Traktes, denn ziehen sogenannte "Hausgemeinschaften" ein.
Je zwölf Bewohner unterschiedlicher Pflegestufen bilden eine von vier Gruppen. Den Lebensmittelpunkt bildet eine zentrale Wohnküche, für individuelle Rückzugsmöglichkeiten sorgen Einzelzimmer. Präsenzkräfte kochen und führen den Haushalt, beziehen jedoch Bewohner nach ihren Möglichkeiten in die Aufgaben ein. Laut Ebeling möchte man den Bewohnern damit noch ein Stück mehr Normalität und persönlichen Entfaltungsraum zurückgeben, um einer Forsetzung des "alten Lebens" nahezukommen. So soll es möglich sein, nach Wunsch Gestaltungsarbeiten im Garten zu übernehmen oder sogar sein Haustier mitzubringen. Der Umbau kostet etwa 3,3 Millionen Euro und dauert voraussichtlich zwölf bis 14 Monate. Das neue Konzept bildet die logische Fortsetzung der bisherigen Pflegeausrichtung. Hier hat sich das Haus bereits um weitestgehende Selbstständigkeit, integrative und lebensweltorientierte Pflege bemüht. Die Lebenswelt Demenz wurde geschaffen, die besonders auf die Bedürfnisse Erkrankter ausgerichtet ist.
Die Qualität des Hauses bescheinigt eine Prüfung, die im Zuge der Pflegetransparenzverordnung angesetzt wurde.
Dabei erzielte das Kreisaltenzentrum eine überdurchschnittliche Note von 1,3. "Das ist für uns nochmal eine Motivation", so Ebeling, "wir machen so weiter." Seit seiner Eröffnung im Jahr 1981 liegt die Auslastung des Hauses bei 98 Prozent. 70 Mitarbeiter sind beschäftigt und sorgen dafür, dass es den 83 Bewohnern in drei Wohnbereichen gut geht.
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Gegenwart und Zukunft: Anette Ebeling, Geschäftsführerin des Kreis-
altenzentrums, erläutert das neue Pflegekonzept, das weitere 48
Betreuungsplätze bringt.