SACHSENHAGEN (mr). Der "Staatsanwalt" im Rott 4, Jörg Langer, hat zu Beginn des ersten Rotttages noch nicht allzu viel zu tun gehabt. Umgeben von mampfenden und schnackenden Rottbrüdern saß er neben Rottmeister Bernd Wichert und Rottsprecher Axel Brösche und beobachtete aufmerksam das Geschehen. Jeder "Verstoß" wird geahndet. Dabei lässt er sich in seinen Entscheidungsspielraum für ein "ungewöhnliches Verhalten" im Rottalltag nicht hineinreden. Das wissen die Rottbrüder – und zahlen lieber gleich in die Rottkasse, deren Inhalt ihnen meist in flüssiger Gerstenform wieder zugute kommt. Zwischen 12 und 16 Verstöße pro Jahr muss Langer tadeln. Er ist streng: Frauen unter den Tischen sind verboten. Rottanhänger zu verlieren ebenfalls. Wer zu spät kommt, den bestraft der Langer. Manche Rottbrüder hingegen lassen sich von der drakonischen Strafe im Rott "Drakenpuhl" (frei übersetzt mit Ententeich) nicht aufhalten. Der Durst ist größer. Und die Freude am Feiern auch.
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