BÜCKEBURG/LANDKREIS (hb/m). Vor einem Jahr ist der Startschuss für die Fortschreibung des Tourismuskonzepts Schaumburger Land gegeben worden. Gleichzeitig wurde vereinbart, das Tourismuskonzept Weserbergland fortzuschreiben. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier erinnerte bei der Eröffnung des 5. Schaumburger Tourismusforums im Alten Forsthaus daran, dass seinerzeit eine Arbeitsgruppe gebildet und der Prozess vom europäischen Tourismusinstitut in Trier (ETI) begleitet worden ist. Auf dem Forum gehe es, so Schöttelndreier, um die Präsentation von Ergebnissen und ersten Handlungsempfehlungen.
Von einer positiven Entwicklung der Gästeankünfte und Übernachtungen im letzten Jahrzehnt konnte Peter Herrmann vom ETI berichten. "Etwa 64 Millionen Euro Umsatzerlöse aus den Übernachtungsgästen und rund 160 Millionen Euro von den Tagesgästen verdeutlichen die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus", so Herrmann. 5.100 Personen beziehen ihr Einkommen aus dem Tourismus; die Steuereinnahmen der Kommunen bezifferte Herrmann auf rund 5,6 Millionen Euro.
"Wir wollen gute Gastgeber für mehr Gäste sein, die ihr Geld hier ausgeben", formulierte Herrmann als strategisches Ziel. Schwerpunktthemen seien unter anderem das Fürstenhaus, Wilhelm Busch, Weserrenaissance, Trachten und Brauchtum. Das Basisangebot an Hotellerie, Gastronomie, Shopping, Sport, Freizeitinfrastruktur und Architektur müsse stimmen. "Die Gäste sind begeistert von der Qualität unserer Freizeitangebote und unserer Gastfreundschaft", lautet Peter Herrmanns Vision.
"Der Wettbewerb für Tourismusorganisationen ist härter geworden", stellte Petra Wegener, Geschäftsführerin Weserbergland Tourismus, fest. Schließlich würden 73 Prozent der Deutschen bereits verreisen, so dass um die gleiche Zielgruppe gekämpft werde. "Wir müssen online buchbar sein", forderte Wegener; denn Informationen und Buchungen würden zunehmend über das Internet besorgt und vorgenommen. Wichtig sei es, Strategien und Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln.
In den letzten zehn Jahren sind laut Wegener die Anzahl der Gästeankünfte um 17,3 Prozent und die Zahl der Übernachtungen um 14,2 Prozent gestiegen. Petra Wegener ist überzeugt, "dass wir ein hohes touristisches Potential haben". Über 80 Prozent der Hotels im Weserbergland seien noch nicht klassifiziert. Positionieren kann sich das Weserbergland mit dem Weserradweg, dem Weserbergland Wanderweg und den "kleinen, heimeligen Fachwerkstädtchen, verbunden mit der Weserrenaissance". Wegener glaubt, "dass der Gesundheitstourismus ein Mega-Markt wird".
Olaf Boegner vom Schaumburger Land Tourismusmarketing hatte seinen Vortrag unter das Motto "Erfolg durch Kooperation und Qualität" gestellt. Eine interkommunale Zusammenarbeit im Tourismus nicht zuletzt wegen der Rahmenbedingungen erforderlich. So zwinge die kommunale Haushaltslage zur Optimierung des Ressourceneinsatzes. Statt einzelner Projekte in Städten und Gemeinden erfolge die Projektförderung zunehmend in regionaler Zusammenarbeit.
Für eine Umsetzung ist laut Boegner unter anderem der Wille zur Kooperation, eine Definition der Zielgruppen, eine langfristig angelegte Zusammenarbeit und die Zustimmung der politischen Entscheidungsgremien erforderlich. Über allem aber stehe Qualität und Service. "Bessere Qualität bedeutet mehr Gewinn und erhöht die Kundenbindung", so Boegner. Foto: hb/m