SCHAUMBURG/DECKBERGEN (tt). Sie gingen im ehemaligen "Ritterheim" zur Schule, in der Grundschule Schaumburg oder der Hauptschule Deckbergen. Über 40 Jahre nach ihrer Einschulung trafen sich jetzt mehr als 100 dieser Schülerinnen und Schüler bei einem Klassentreffen im Dorfgemeinschaftshaus in Schaumburg (ihrer ehemaligen Schule) wieder. Besonders gefreut haben sich die Initiatoren Belinda Vollmer, Brigitta Marquardt, Rolf Kuhmann, Jörg Bettin, Helmut Hirschel, Michael Meier und Rolf Wedde, dass mit Ertmute Stieg nicht nur eine Lehrerin von damals gekommen war sondern auch einige Schüler, die zwischen 1960 und 1970 im sogenannten "Ritterheim", einem Internat, untergebracht waren. "Um diese Schüler aufzufinden, haben wir über ein Jahr gebraucht", so Belinda Vollmer. Die weiteste Anreise zum Klassentreffen hatten allerdings Bernd Lach und Hans-Werner Godejohann. Bernd Lach lebt seit 2005 in Norwegen und Hans-Werner Godejohann ist Garten- und Landschaftsgärtner auf der nordfriesischen Insel Amrum. Viele der Schüler hatten sich schon mehrere Jahrzehnte nicht mehr gesehen. Da war die Freude besonders groß, sich überhaupt wieder zu erkennen und Gedanken auszutauschen. Betroffen machte es die Organisatoren, von den ehemaligen "Heimbewohnern" zu hören, dass die Zeit in Schaumburg zu den schlimmsten Jahren ihres Lebens gehörten und es für sie wie eine Befreiung war, als das Heim 1977 innerhalb kürzester Zeit geschlossen wurde. Das Wiedersehensfest im Dorfgemeinschaftshaus wurde dennoch ein Fest der Freude und des Frohsinns und es soll schon sehr spät gewesen sein, als die Lichter im Dorfgemeinschaftshaus ausgingen. Foto: tt
Bernd Lach (li.) und Hans-Werner Godejohann haben den weitesten Weg zum Klassentreffen zurücklegen müssen.
Die Organisatoren Helmut Hirschel (v. li.), Belinda Vollmer, Rolf Wedde, Brigitta Marquardt, Michael Meier, Rolf Kuhmann und Jörg Bettin haben lange gebraucht, um möglichst viele ehemalige Schüler aufzufinden.