LINDHORST. Mit 9 anwesenden Mitgliedern von 15 war der Rat der Gemeinde zur Ferien- und Urlaubszeit schwach, aber ausreichend besetzt. Nachdem der Ratsvorsitzende, Bürgermeister Hans-Otto Blume, den Beginn der Ratssitzung um wenige Minuten herausgezögert hatte, reichte es zur Beschlussfähigkeit doch noch. Dann aber ging alles ganz schnell. Klar und eindeutig sprachen sich die neun Ratsmitglieder - zwei von der CDU und sieben von der SPD - für den von der Bahn geplanten Bau einer 1,3 Kilometer langen und 3 Meter hohen Lärmschutzwand auf der dem Ort zugewandten Seite der Bahnstrecke aus. Allerdings ergänzten die Ratsmitglieder ihren Beschluss um die Vorgabe, dass die Entscheidung für die farbliche Gestaltung der Wand und für den eventuellen Einbau transparenter Elemente spätestens bis zum Jahresende erfolgen muss. Auch sollen die Möglichkeit einer Begrünung und die farbliche Ausgestaltung durch die Schule geprüft werden. Die Kosten für die Baumaßnahme in Höhe von 1,3 Mio. Euro übernimmt die Bahn. Allerdings musste der Rat seine Zustimmung zu dem Vorhaben geben. Wäre dies nicht erfolgt, hätte sich die Baumaßnahme vermutlich um mehrere Jahre verzögert. Jetzt soll das Projekt 2011 in Angriff genommen werden. Gemeindedirektor Jens Schwedhelm hatte vor der Abstimmung zusammen mit Bürgermeister Hans-Otto Blume noch einmal darauf hingewiesen, dass die Öffentlichkeit umfangreich informiert und beteiligt worden war. Nach Aussage Schwedhelms erreichten die Verwaltung fünf Schreiben, die als Stellungnahmen zu dem Vorhaben zu werten waren. In drei der fünf Schreiben sprachen sich zehn Betroffene gegen den Bau der Lärmschutzwand aus. In den übrigen zwei Schreiben fanden sich die Aussagen von 118 Bürgerinnen und Bürgern, die sich positiv zu dem Projekt äußerten. Horst Schimmelpfennig (SPD) wertete diese "überwältigende Zahl der Befürworter" in seiner Stellungnahme als "demokratische Klarheit". Für die SPD-Fraktion sei die Sache klar: "Wir stimmen zu". Burkhard Pieper (CDU) schloss sich seinem Vorredner an und schlussfolgerte: "Wir folgen dem Willen der Bürger." Pieper verlieh seiner Enttäuschung Ausdruck darüber, dass einige der Gegenpositionen in den Schreiben "polemisch formuliert" wurden. Hans-Otto Blume machte für sich deutlich: "Wir brauchen die Wand für die, die vom Lärm unmittelbar betroffen sind." Für sie bedeute der Bau ein Stück mehr Lebensqualität. Der Bürgermeister stellte Überlegungen vor, dass dort, wo der Blick aus der Bahnhofstraße auf den Bahnhof fällt, möglicherweise transparente Elemente Verwendung finden sollen. Foto: privat
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Rat stellt die Weichen für den Bau der Lärmschutzwand auf freie Fahrt
Die Bahn errichtet 2011 ein drei Meter hohes Bauwerk / Die Politik stimmt dem Vorhaben zu
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