RANNENBERG (tt). Seit 75 Jahren besteht die Ortsfeuerwehr in Rannenberg, ob sie aber in 25 Jahren noch immer bestehen wird, darauf wollte bei dem Festakt vor dem Gemeinschaftshaus niemand eine Wette abgeben. Ganz besonders nicht der stellvertretende Gemeindebrandmeister Ralf Kopczinsky, der bei seinem Grußwort davon sprach, dass in Zukunft die Wehren andere Strukturen haben werden. "Schon jetzt wachsen unsere 10 Ortswehren im Auetal in Zügen zusammen und das ist auch gut so". Auetals Bürgermeister Thomas Priemer will sich aber auch in Zukunft auf die Aktiven der Ortswehr verlassen können. "Ihr ward und seid ein verlässlicher Partner und zugleich ein Imageträger für unsere Gemeinde", so Priemer, der damit die Top-Leistungen der Wettbewerbsgruppe ansprach, die kreisweit für Furore sorgt. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote sieht trotz rückläufiger Nachwuchskräfte die Feuerwehren noch nicht in Gefahr. "Wir hier im Landkreis Schaumburg stehen noch vergleichsweise gut da mit unseren 92 Jugendfeuerwehren und inzwischen schon 48 Kinderfeuerwehren". "Allerdings", so Grote weiter, "bleibt die Tagesverfügbarkeit von Einsatzkräften ein Problem", weiß auch der Kreisbrandmeister. Ortsbrandmeister Dirk Wente blickte noch einmal auf die Anfänge der Wehr zurück, die 1935 in Grupes Gastwirtschaft gegründet wurde. "Damals kamen 28 Männer zusammen, um Ferdinand Requardt zu ihrem ersten Brandmeister zu wählen", so Dirk Wente, der aus der Chronik entnehmen konnte, dass bis 1956 Gerätschaften vom Löschverband Rehren A/O bezogen wurden. Danach erst wurde ein gebrauchter Tragspritzenanhänger für 250 Mark gekauft. Der Ortsbrandmeister hob in einem Rückblick ganz besonders die Kameradschaft heraus, die es schon immer in Rannenberg gegeben habe. "Da wir zum Glück von Bränden verschont blieben, wurde die Einsatzfähigkeit bei Wettkämpfen geübt", so Wente weiter. Die Erfolge können sich sehen lassen. Bis auf zwei Jahre ist die Wettbewerbsgruppe seit 1972 regelmäßig Gemeindemeister geworden. Zwei Mal wurden sie in dieser Zeit Kreismeister und in den letzten sieben Jahren gewannen sie sechs Mal die "Top-Five". Eingebunden in den Zug "Mitte" der Auetaler Feuerwehren stehen die Brandschützer aus Rannenberg inzwischen ihren Mann oder auch ihre Frau. Denn bereits 1960 öffnete sich die Kameradschaft auch für weibliche Brandschützerinnen. Die Feuerwehr ist eine wesentliche Säule im sozialen Gefüge der Dorfgemeinschaft und übernimmt gesellschaftliche Funktionen. Mit aktuell 136 Mitgliedern, davon 41 Frauen, bei insgesamt 220 Einwohnern kann die Freiwillige Feuerwehr eine gute Quote vorweisen. "Die anspruchsvollen Aufgaben zu lösen, wird allerdings immer schwieriger. Mein Appell richtet sich daher an alle Einwohner, uns und unsere Jugendabteilung zu unterstützen, damit wir auch noch das 100-jährige Bestehen der Wehr feiern können". Foto: tt
Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote (re.) beglücktwünscht Ortsbrandmeister Dirk Wente zum Jubiläum. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Ralf Kopczinsky .Die Feuerwehrkapelle Möllenbeck sorgte während des Festaktes zum Geburtstag für musikalische Untermalung.