STADTHAGEN (mr). Niemals geht man so ganz. Auch Hermann Stoevesandt wird beratend seinem Nachfolger zur Verfügung stehen und einige Sonderaufgaben weiterhin übernehmen. Seinen Posten als Vorsitzender im Wirtschaftsausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Stadthagen für den Landkreis Schaumburg jedoch überlässt er Carsten Kiel.
Kiel ist im Jahr 2008 in die Vollversammlung der IHK Hannover gewählt worden. Der gute Draht "in die Zentrale" ist gesichert. Seit vier Jahren ist er regelmäßig als Gast in den Wirtschaftsausschuss eingeladen worden. So hatten Stoevesandt, Martin Wrede, Geschäftsstellenleiter der IHK Stadthagen, und Ausschussmitglieder genügend Zeit, ihren potentiellen Vorsitzenden unter die Lupe zu nehmen und dem Präsidium der IHK vorzuschlagen.
Der Erfolg sei da, es gelte, den eingeschlagenen Weg beizubehalten, lobte Kiel die Leistung seines Vorgängers: "Die Fußstapfen, in die man tritt, sind schon recht groß."
Über 18 Jahre lang hat Stoevesandt den Wirtschaftsausschuss geleitet, dem er seit über 30 Jahren beiwohnt. Die Beteiligung sei sehr gut. Der fachliche Austausch – gerade nach den offiziellen Teilen – sei ungewöhnlich rege. Auch die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Nachbarlandkreisen innerhalb der Regionalen Entwicklungskooperation (REK) verlaufe gut. Er habe die Glocke zum "Ruhigstellen" der Ausschussmitglieder nie benutzen müssen, fügte Stoevesandt lächelnd hinzu.
Kiel ist sich sicher, dass er dies ebenfalls nicht braucht. Für ihn ist besonders wichtig, dass sich der Wirtschaftsausschuss weiterhin für Schaumburg positioniere und nach außen vermittle: "Wir sind ein starker Landkreis und eine starke Wirtschaftsregion". Den Branchenmix, die Teilnahme aus allen Ecken des Landkreises und einen jungen Altersdurchschnitt möchte der Vorsitzende im Wirtschaftsausschuss erhalten und ausbauen.
Inhaltlich, sind sich Kiel und Wrede einig, gehe es nun in erster Linie um die Themen Ausbildung und Fachkräftenachwuchs. Zwar sei der Landkreis bereits gut aufgestellt und hoch engagiert. Jedoch gelte es weiterhin, die schlechten Rahmenbedingungen, bedingt durch die Bundespolitik, so gut wie möglich auszugleichen. Stoevesandt wird sich diesbezüglich sicherlich mit einigen Impulsen einbringen. Denn niemals geht man so ganz. Foto: mr