1. Austausch über Energiequelle Sonne

    Siedlergemeinschaft trifft mit Expertenrunde in der Windmühle den Nerv der Zuhörer / Die Diskussion ist jetzt eröffnet

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    RODENBERG (pd). Bei herrlichem Sommerwetter konnte der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft, Rudolf Zerries, zahlreiche interessierte Hausbesitzer in der historischen Rodenberger Windmühle begrüßen. Die Gemeinschaft hatte zur ersten Veranstaltung in der Reihe "Haus + Garten" zum Thema "Lohnt sich die Solarenergie/Photovoltaik noch?" eingeladen. Trotz der thematisch "schweren Kost" hatten rund 30 Interessierte den Weg zum Rodenberger Wahrzeichen gefunden.

    Das Erdgeschoss der Windmühle war vorher zu einem weitgehend modernen Veranstaltungsort mit stimmungsvoller Beleuchtung und Sitzgelegenheiten umgestaltet worden. Computer, Beamer und Leinwand machten die Vorträge für alle Teilnehmer transparent und erlebbar.

    Der Rodenberger Dipl.-Ing. Horst Roch übernahm den fachlichen Teil. Er führte anschaulich ein in die Thematik, informierte über die wirtschaftlichen Betrachtungen, präsentierte Beispielanlagen und erklärte die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Über Themen "Wie funktioniert eine Photovoltaik- (PV) Anlage überhaupt ?" oder " Bürgersolaranlagen" wurde ausgiebig diskutiert. Einen breiten Raum nahm die Beantwortung von Fragen ein, wobei als Fazit für viele Teilnehmer die überraschende Erkenntnis stand, wie genau doch die jeweilige Energieerzeugung und damit die Rendite einer PV-Anlage zu berechnen sei.

    Nach einer von Diskussionen bestimmten Pause wurde genau diese Erkenntnis von zwei Rodenberger Anlagenbetreibern bestätigt. Zunächst stellte Lutz Müller seine Anlage und das Finanzierungsmodell vor. Der errechnete Ertrag als Grundlage für seine Investition sei bisher in jedem Jahr überschritten worden. Die problemlose Inbetriebnahme und Abwicklung haben ihn so beeindruckt, dass er seinen Beitrag schloss mit der Frage: "Ich verstehe gar nicht, wieso so etwas nicht jeder macht?" Der Betreiber Michael Kuring zeigte anhand seiner Anlage, dass sich auch sehr komplexe Dachformen für eine PV-Anlage eignen.

    Die Sparkasse Schaumburg stellte zunächst mit Klaus Gehrke ihre Programme und die der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Energieerzeugung und -Einsparung vor. Die Aufforderung des Rodenberger Sparkassenleiters "Kommen Sie in unsere Geschäftsstelle!" erschien angesichts des komplexen Thematik und der jeweils individuellen Situationen genau richtig. Werner Nickel von der Marketing-Abteilung stellte die Finanzierungsprodukte der Sparkasse Schaumburg vor und spannte einen Bogen hin zu den Finanzierungsmöglichkeiten für Energieeinsparungsmaßnahmen an älteren Gebäuden. Sein kurzer Vortrag endete mit dem Appell "Tun Sie was! Überlegen Sie nicht, ob Sie was tun, sondern was Sie tun!"

    Dies sei schon ein schönes Schlusswort gewesen, stellte Rudolf Zerries fest, wobei ihm doch noch die Möglichkeit einer Zusammenfassung des Abend blieb: Laut Horst Roch würden die momentan ungeklärten Rahmenbedingungen - die Höhe und der Zeitpunkt für eine weitere Absenkung der Einspeisevergütung liegt im Moment beim Vermittlungsausschuss - Investoren, Hersteller und lokales Handwerk im höchsten Maße verunsichern. Nicht die absolute Absenkung der Einspeisevergütung, sondern der momentan nicht erkennbare Kurs der Koalitionsregierung würde keine richtige Planung zulassen - mit Folgen für die mittlerweile im fünfstelligen Bereich liegenden Arbeitsplätze in der deutschen PV-Wirtschaft.

    Allenfalls die Einspeisevergütung für den Eigenverbrauch in Verbindung mit dem tendenziell steigenden Strombezugspreis würden im Moment lukrative Lücken erkennen lassen. Die Nutzung dieser Möglichkeit würde allerdings persönlichen Aufwand erfordern, wie zum Beispiel energieintensive Aktivitäten (den Gebrauch des elektrischen Wäschetrockners) in die Sonnenstunden des Tages zu verlegen. An der Perfektionierung dieses Themas würden zurzeit auch diverse Anlagenhersteller arbeiten. Mit viel Applaus wurden die Referenten in den Sommerabend vor der Windmühle begleitet, wo die einen oder anderen noch lange über die in dem Moment gerade untergehende Energiequelle "Sonne" diskutierten. Foto: privat

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