1. Anruftaxi soll jetzt noch häufiger fahren

    SPD-Samtgemeindefraktion beantragt Ergänzung des Angebots

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Rund drei Jahre nach dem ersten Testlauf soll das Anruftaxen-System in der Samtgemeinde Rodenberg deutlich ausgeweitet werden. Bisher werden nur Fahrten innerhalb des Samtgemeindebereichs und nicht an Wochenenden bezuschusst. Künftig könnte der Individualverkehr auch zu Fachärzten oder Behörden nach Bad Nenndorf, Stadthagen, Bad Münder und Hameln rollen.

    Wieder machen sich die beiden Bürgermeister der durch besonders weitläufige Bereiche betroffenen Gemeinden Apelern und Hülsede, Heinrich Oppenhausen und Herbert Weibels, die Angelegenheit zu Eigen. Schon damals hatten sie innerhalb der SPD-Fraktion für den Gedanken eines Anrufsystems geworben, um die zwangsläufig großen Lücken im öffentlichen Personennahverkehr zu schließen. Denn bis auf das Schnellbussystem zwischen Lauenau und Haste sowie die regelmäßige Schülerbeförderung, an der auch andere Fahrgäste teilhaben können, ist das Verbindungsnetz sehr dünn. Vor allem Bewohner kleiner Ortschaften haben keine oder nur sehr zeitaufwändige Möglichkeiten.

    Das Ende 2007 begonnene System entwickelte die Samtgemeinde Rodenberg mit dem Lauenauer Taxiunternehmen Klaus Kühl. Zwischen 7.30 und 17 Uhr wird der Fahrtwunsch notiert; zur vereinbarten Zeit holt ein Auto den Betroffenen ab und bringt ihn an das gewünschte Ziel. Auch Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen können sich anmelden. Die Reise kostet pro Person und Fahrt 3,50 Euro (Jugendliche zwei Euro); ab zwei Personen verringert sich der Anteil um jeweils einen Euro. Kinder unter sechs Jahren können in Begleitung der Eltern sogar kostenlos einsteigen. Die Samtgemeinde subventioniert die Fahrten, indem sie die jeweilige Differenz trägt. Für die 3041 Touren im Jahr 2009 wurden 10.455 Euro gezahlt. Das entspricht einem Zuschussanteil von 3,44 Euro. Dieser liegt knapp unter 50 Prozent der tatsächlich anfallenden Kosten.

    Weil der Landkreis Schaumburg bereeits für die Jahre 2007 und 2008 einen Zuschuss aus sogenannten Regionalisierungsmitteln gewährt und dies auch für 2009 in Aussicht gestellt worden ist, wollen Oppenhausen und Weibels nun die erwarteten Gelder für eine Ausweitung des Systems einsetzen. Sie haben dem übrigen Rat und der Samgemeindeverwaltung vorgeschlagen, auch Fahrten außerhalb der Samtgemeinde frei zu geben. Besonders denken sie dabei an Facharzttermine in Bad Nenndorf oder Stadten und sogar mehr noch in Bad Münder und Hameln, weil als Folge der Kreisreformen des Jahres 1977 die Busanbindung zu den dortigen Zielen inzwischen völlig abgebrochen ist. Zugleich regen sie an, Fahrten zu den Bahnhöfen Bad Nenndorf und Haste in Tageszeiten aufzunehmen, in denen nicht der Schnellbus fährt, sowie das generelle Angebot auch auf den Sonnabend auszuweiten.

    Der für das Thema zuständige Mitarbeiter im Rodenberger Rathaus, Günter Wehrhahn, hat inzwischen erste Signale von der Landkreisverwaltung erfahren, die die Fahrten zu Fachärzten wohl akzeptieren würden. Wo aber sich das Anruftaxi in Konkurrenz zu einem bestehenden Linienangebot begebe, dürfte eine Zustimmung wohl nicht zu erwarten sein.

    Oppenhausen und Weibels sehen ihre Initiative indes als Diskussionsgrundlage: "Wir sind auch für andere Vorschläge offen", betonte der Apelerner Bürgermeister. Das gelte zugleich für den jeweils zu tragenden Kostenanteil: "Für 3,50 Euro wird man nicht nach Hameln fahren können."

    Die beiden Initiatoren verlangen ferner, den Seniorenrat der Samtgemeinde mit in die weiteren Beratungen einzubinden. Deren Sprecher Horst Müller war bereits bei der Antragsübergabe dabei: "Vollauf zufrieden", sei er über das Vorgehen, "jetzt wollen wir abwarten, was die Politik da ausheckt". Foto: al

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