1. Mit Farbe und Pinsel gegen Aids in Afrika

    Jugendliche bemalen Plakatwand in Rodenberg

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    RODENBERG (al). Wo normalerweise Reklame für Zigaretten, Parfüm oder Fast-Food zu sehen ist, malen vier Rodenberger Jugendliche Werbung für einen guten Zweck. Am morgigen Sonntag versehen sie eine 2,5 mal 3,5 Meter große Wandfläche an der Rodenberger "Allee" in Höhe des Hotels "Stockholm" mit eigenen Motiven. Sie unterstützen damit das katholische Missionswerk "Missio", das soeben seine "Aktion Schutzengel: Aids und Kinder in Afrika" ins Leben gerufen hat.

    Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Jugendgruppe der katholischen Filialgemeinde Mariä Himmelfahrt für die Dritte Welt engagiert. Vor einigen Wochen sorgten sie für Aufmerksamkeit mit dem "Soli-Brot" aus einer örtlichen Bäckerei. Die neue Kreation war mit einem Spendenanteil für das Hilfswerk "Misereor" verbunden. Der Erfolg spornte an: Nun baten sie bei "Missio" um eine hiesige Plakatwand.

    Für Lisa Strietzel, Tina Schulz, Patricia Alfaro und Alice Schwarz sind die Informationen gerade vor dem Hintergrund der soeben begonnenen Fußballweltmeisteschaft auf dem schwarzen Kontinent erschreckend. Allein in Südafrika haben sich 20 Prozent der Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert. Immer mehr Waisen müssen dort betreut werden, weil deren Eltern an den Folgen der tückischen Krankheit verstorben sind. Bereits jetzt wird weltweit jeder vierte Aids-Kranke in einer katholischen Einrichtung oder von katholischen Mitarbeitern betreut.

    "Da wollen wir helfen", sagte sich das Mädchenquartett und beschloss die Malaktion. Wenn sie am morgigen Sonntag zwischen 15 und 17 Uhr den Pinsel schwingen, hoffen sie auf viele Zuschauer oder zufällige Passanten. An einem Informationsstand werden Getränke ausgeschenkt. Außerdem steht dort eine Spendenbüchse, deren Inhalt der Rodenberger Beitrag für die "Schutzengel"-Aktion von "Missio" sein wird. Zwei Wochen bleibt das lokale Kunstwerk im Straßenbild erhalten, bevor neue schreiende Reklame den hiesigen Konsum wieder beflügeln soll.

    Soeben haben sich die jungen Katholikinnen an den Rodenberger Rat gewandt und ihr Vorhaben vorgestellt: "Wir zeigen ‚Flagge’ und hoffen dadurch, viele Schutzengel in unserer Stadt zu gewinnen", heißt es in dem Brief. Neugierig sind die 14- bis 16-Jährigen zudem, wie Gleichaltrige auf ihre Initiative reagieren. Bisher haben sie nur wenig von ihrem beabsichtigten Tun verraten. Aber eine ganze Plakatwand zu bemalen und das auch noch mit ausdrücklicher Erlaubnis, ist in ihren Augen durchaus spektakulär und überhaupt nicht zu vergleichen mit den Graffiti-Schmierereien, die mitunter nachts von ungebetenen Frevlern an Hauswände gesprüht werden. Foto: al

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