1. Einige Traditionen sind voll im Trend

    Eichenrott empfängt Gäste mit Herz und Scherz / Wenn sechs Farben sich mischen wird es bunt

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    STADTHAGEN (nb). Familiär, warmherzig und spontan : Das Eichenrott weiß wie man ausgelassen feiert. Dass dazu keine ausschweifende Ausstattung gehört, sondern die innere Einstellung der entscheidende Faktor ist, beweisen Brüder und Frauen jedes Jahr aufs Neue. Hauptsache mit Charme und Humor bei der Sache. Eine gute Portion Mutterwitz und Gelassenheit kennzeichnen die "Regentschaft" von Rottmeisterin Waltraud Hille. "Wir sind vielleicht nicht die Schönsten, aber in jedem Fall die Lustigsten", scherzt sie. Rottmeister Siegfried Hille schlägt in diese Kerbe und stellt auf seine Art die Komik des Rotts unter Beweis.

    An der "Schluckmaschine" kommt eben keiner vorbei und wenn der Spaß auf Kosten von Major, Adjutant und Schlachtschwertträger geht, ist das auch nicht völlig verkehrt. Das Rott wusste es zu schätzen und feierte ein weiteres Stimmungshoch. "Der Name Hille ist ja schließlich Programm", sagte Hauptmann Max Schlösser während des Besuches der Chargierten und deutete damit an, dass jeder weiß, was auf ihn zukommt, wenn er seinen Fuß auf besagtes Terrain setzt. Tradition in bestem Sinne schlägt einem hier von allen Seiten entgegen und die vom Liederschmettern beanspruchte Kehle wird mit der liebevollen Fürsorge geschmierter Mettbrötchen und frischen 0,1-Bieres wieder auf Vordermann gebracht. Unterstützt wird sie diesmal von der Vuvuzela, die als WM-Accessoire mit der einen oder anderen Flagge Einzug ins Rott gehalten hat und das Gesellige des Schützenfestes mit dem sportlichen Wahnsinn verknüpft. Für Farbflecke sorgt, nicht zu vergessen, auch die "Schützenfestsocke". Mit blau-weiß-roten Ringeln am Fuß ist das Eichenrott ganz weit vorn und nebenbei vielleicht der Begründer eines neuen Festtrends.

    Denn mit dieser Art von Traditionspflege kann man ganz schnell mal im Trend liegen.

    Blau-Weiß-Rot hat auch für Willi Engelking eine große Bedeutung. Seit 30 Jahren stammt jede Rosette, Schleife und Schärpe des Schützenfestes aus seinen Händen, wofür Major und Adjutant ihm am Donnerstag beim offiziellen Frühstück geehrt haben. Das große Ereignis ließ er mit Freund Fritz Ackmann im Eichenrott ausklingen. "Hier bin ich schließlich gut bekannt." Und in guter Gesellschaft, denn hier wird zwischen Gast und Bruder kein Unterschied gemacht.

    Wer nicht aufpasst, steckt mittendrin in der Schunkelei oder legt eine flotte Sohle aufs Parkett.

    Foto: nb

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