RINTELN (ste). Ortsbrandmeister Thomas Blaue ist als einer der ersten Feuerwehrleute am Einsatzort, als am vergangenen Freitag ein pechschwarzer Qualmpilz am alten Jibi-Markt im Stiderfeld in den Himmel steigt und den anrückenden Einsatzkräften signalisiert, dass es sich hier um einen Großbrand besonderer Güte handelt. Bis zum Eintreffen seiner fünf georderten Löschzüge bleibt Blaue nichts anderes übrig, als abzuwarten: "Es war auf den ersten Blick erkennbar, dass da niemand mehr ins Gebäude gehen kann", so Blaue, der über die Leitstelle die Wehren aus Rinteln, Steinbergen, Exten, Uchtdorf, die Werkfeuerwehr Lebenshilfe und die Bückeburger Kameraden mit Drehleiter und Tanklöschfahrzeug ordert. Eilig lässt Blaue die Bahnlinie zwischen Hameln und Löhne sperren, da der starke Rauch den Zugverkehr gefährden würde. Immer mehr Schaulustige versammeln sich in der Nähe des Brandortes und sie behindern auch die Anfahrt der Einsatzkräfte. Über den Rundfunk lässt der Ortsbrandmeister durchsagen, dass wegen des starken Rauchs Fenster und Türen geschlossen gehalten werden sollen. "Wir hatten allerdings noch Glück, dass der Rauch relativ steil nach oben stieg und so nicht in die angrenzenden Wohngebiete gedrückt wurde", so Blaue. Vorsichtshalber rückt auch der Rettungsdienst an, um für die Feuerwehrleute im Notfall bereit zu stehen. Die Brandentwicklung beschreibt Blaue dann sehr dramatisch: "Als ich ankam, brannte schon ein großer Teil des Daches und als wir durch den Einsatz von Drehleiter und Wasserwerfern einen Teil unter Kontrolle hatte, breitete sich der Brand rasend schnell in ein benachbartes Lager aus!" So eine schnell Brandausdehnung hatte Blaue lange nicht gesehen.
Mit 150 Feuerwehrleuten in fünf Löschzügen rücken die Brandbekämpfer gegen das Feuer an.
Weithin sichtbar war die Rauchsäule, die auch in den Rintelner Nachbargemeinden deutlich zu sehen war. Zur Ursache des Brandausbruches hält sich Blaue bedeckt: "Die Tatortgruppe aus Nienburg ermittelt und der Rintelner Kriminalermittlungsdienst wird sich weiter darum kümmern!" Das der Brand auf dem Dach ausgebrochen ist, hält Blaue jedoch für unwahrscheinlich: "Alles deutet darauf hin, dass das Feuer in den Räumlichkeiten ausgebrochen ist und sich dann schlagartig durch das Dach gefressen hat; nur so lässt sich der große Rauchpilz erklären!" Alle Türen des Marktes waren jedoch verschlossen. Ob es sich um einen technischen Defekt in dem leergeräumten Marktgebäude des ehemaligen Jibi-Marktes handelt, muss nun geprüft werden. Möglich ist natürlich auch eine Brandstiftung und die Polizei bittet alle eventuellen Zeugen um Hinweise an die Rintelner Dienststelle unter 05751/95450. Wie hoch der Schaden ist, kann derzeit noch nicht genau geschätzt werden. Auch unklar ist noch, was mit dem Marktgebäude passieren sollte, bevor es dem Brand zum Opfer fiel. 150 Feuerwehrleute sorgten bis etwa 21.30 Uhr dafür, dass der Brand als gelöscht gemeldet werden konnte. Jetzt haben die Brandermittler die Aufgabe, nach der Ursache zu suchen. Foto: ste