STADTHAGEN (hb/m). In der Unternehmensgruppe Schulen Dr. Blindow konnte einmal mehr am Mittwoch Jubiläum gefeiert werden. Die Altenpflegeschule Schule kann auf ein 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Schulträger Dr. Wolfgang Blindow freute sich gemeinsam mit der langjährigen Schulleiterin Annegret Siewert, unter anderem Bürgermeister Bernd Hellmann, die Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Ursula Helmhold, sowie Adelheid John, Schulleiterin bis 1993, begrüßen zu können.
Dr. Wolfgang Blindow, mit Ehefrau und Geschäftsführerin Petra Blindow (l.) und Schulleiterin Annegret Siewert: "Die Ausbildung an der Altenpflegeschule wird noch mehr an Bedeutung gewinnen".
Bernd Hellmann sieht in der Schule einen wichtigen Multiplikator für Stadthagen.
Trotz schwankender Schülerzahlen und "völlig unverständlicher staatlicher Eingriffe" sei, so Dr. Wolfgang Blindow in einem Rückblick, 1972 das Haus an der Hüttenstraße gebaut worden. 1978 wurde das Alten- und Pflegeheim "Rosenhof" eingerichtet und anschließend durch den Ambulanten Pflegedienst "Rosenblatt" ergänzt. 1984 habe die Altenpflegeschule mit zwei Klassen und 36 Schülern begonnen. 1996 sei man dann mit 224 Schülern die mit Abstand größte Altenpflegeschule in Niedersachsen gewesen. 2010 habe man 58 Schüler, mit steigender Tendenz. Es werde jetzt auch wieder in Teilzeit beziehungsweise berufsbegleitend ausgebildet. 1990 wurde eine Altenpflegeschule in Hannover eröffnet. "Die Ausbildung an der Altenpflegeschule wird wegen der demographischen Entwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnen", ist Blindow zuversichtlich. "Es hat in der Ausbildung viele Veränderungen gegeben", so Annegret Siewert, seit 1993 Leiterin der Altenpflegeschule. So sei aus einer zweijährigen Fachschule eine dreijährige Berufsfachschule geworden. Traditionelle Fächer seien im Laufe der Jahre abgeschafft und durch ein "Lernfeld-System" ersetzt worden. Auch die Förderung durch das Arbeitsamt sei eingeschränkt worden. Insgesamt sieht Siewert eine positive Entwicklung. Es sei von engagierten Heim- und Pflegedienstleitern sowie den Pflegekräften viel geleistet worden. Ursula Helmhold ist von 1985 an Lehrerin und von 1989 bis 2003, als ihr der Einzug in den Niedersächsischen Landtag gelang, stellvertretende Schulleiterin an der Altenpflegeschule gewesen. Mit zunehmendem Alter steige, so Helmhold, auch das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Die Anzahl der Pflegebedürftigen werde in den nächsten Jahrzehnten immens ansteigen. Es werde auch mehr pflegebedürftige Migranten als heute geben. "Also müssen wir auch mehr Migranten für die Ausbildung gewinnen", folgerte Helmhold. Es werde auch mehr ältere Menschen mit einer geistigen Behinderung geben, ebenso werde die Gruppe der an Demenz Erkrankten größer werden. Ein Problem sei die Finanzierung des steigenden Pflegebedarfs. "Die Gesellschaft muss die Frage beantworten, was ihr eine menschenwürdige Pflege wert ist." Die Schule sei, so Bürgermeister Bernd Hellmann in seinem Grußwort, ein wichtiger Multiplikator für Stadthagen. Viele junge Menschen hätten hier ihre Ausbildung begonnen. "Der Mensch steht hier im Mittelpunkt". Durch die guten Kontakte zu mehr als 100 Einrichtungen im Umkreis würden nicht nur Praktika an diesen Einrichtungen absolviert, sondern es sei auch ein Netzwerk entstanden, das berufliche Perspektiven für die Absolventen bietet. Foto: hb/m
FOTO 2: Ursula Helmhold: "Die Finanzierung des steigenden Pflegebedarfs ist ein Problem".