LAUENAU (al). Statt Cola Fruchtsaft, statt "Burger" frisch zubereitete Kartoffeln: Mit einer gemeinsamen Aktion von Landwirtschaftskammer Hannover und Kreislandfrauenverband Schaumburg könnten sich auf dem Weg über die Kinder die Ernährungsgewohnheiten in den Familien ändern lassen. Schon seit einiger Zeit wird in dritten und vierten Grundschulklassen gekocht. Nun gibt es ein erweitertes Angebot: Schüler wie auch Kindergartenkinder erleben, wo die Bestandteile der täglichen Mahlzeiten überhaupt herkommen. Eine dieser Multiplikatorinnen ist Christina Konerding. Die gelernte Hauswirtschaftsleiterin, die zeitweilig auch Behinderte betreut hatte, ist heute Mutter drei quirliger Kinder. Die eigenen Erfahrungen und das persönliche Interesse hatten sie dazu gebracht, sich beim niedersächsischen Landfrauenverband ausbilden zu lassen. Seither führt sie Kochaktionen in der Schule durch mit Milch und Kartoffeln, mit Getreide und Gemüse.
Jetzt hat sie das Angebot erweitert. Sie begleitet Gruppen und Klassen zur Herkunft der täglichen Nahrung: Vor der Koch- oder Bastelstunde wird ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Milchvieh oder ein Bioladen besucht. Es könnten jedoch auch ein Obsthof, ein Umweltzentrum oder eine Imkerei sein.
Soeben war sie mit einer Gruppe des Lauenauer Kindergartens "Rappelkiste" im örtlichen Bioladen "Immergrün". Inhaber Wilfried Troost erläuterte die in seinem Geschäft angebotenen Naturprodukte und lud sie zu einem Getränk ein. Eine Schulklasse durfte kürzlich in Luhden sich einen hochmodernen Kuhstall anschauen. Schnell wuchs die Erkenntnis über die wirtschaftlichen Zusammenhänge. Das ist auch das Anliegen des Landes Niedersachsen, das das Projekt "Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger" aus der Taufe gehoben hat. Nicht zuletzt sei diese ein wichtiger Beitrag zur Identifikation mit dem ländlichen Raum, heißt es in einer Pressemitteilung. Derzeit lassen sich weitere Interessentinnen durch den Landfrauenkreisverband und die Landwirtschaftskammer Hannover für ähnliche Einsätze ausbilden. Christina Konerding aber sucht noch neue Kontakte zu Betrieben der Lebensmittelwirtschaft, damit Aktionstage für kleine Konsumenten noch interessanter werden. Foto: al