1. "Klappe halten" im Kloster

    Wiedensahler Max-und-Moritz-Kindergarten zu Gast in Loccum

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    NIEDERNWÖHREN (em). "Halt die Klappe!” - Kaum etwas als diese auf den ersten Blick doch recht rüde Aufforderung dürfte bei den Kindern vom Sechser-Klub des Wiedensahler Max-und-Moritz-Kindergartens stärker haften geblieben sein von ihrem Besuch im Kloster Loccum. Susanne Link-Köhler, die in Loccum lebende Pastorin der Wiedensahler St.-Nikolai-Kirchengemeinde, die Träger des Kindergartens ist, fungierte dabei als fachkundige und auf die Fragen der jungen Besucher eingehende Führerin durch das riesige Kirchenschiff mit seiner im Jahre 2013 dann 850-jährigen Geschichte.

    Bereits am Eingangstor zum von einer Mauer umgebenden Klostergelände empfing sie die Gäste aus dem Wilhelm-Busch-Geburtsort und verwies sogleich auf die Einkerbungen in den Sandsteinen, die aus dem Mittelalter stammen, als Einlass begehrende Ritter dort ihre Schwerter entschärfen mussten. Im Kirchenschiff trafen die Gäste dann auf den den extrem hohen historischen Taufstein, der seine Ausmaße einem seinerzeit amtierenden Abt mit mehr als zwei Meter Körpergröße verdankt. Die Akustik der Kirche des Zisterzienser-Klosters wurde deutlich, als Susanne Link-Köhler vor dem Altar stehend die längs durchs Kirchenschiff zugerufenen Namen der Kinder liturgisch singend wiederholte.

    Am geschnitzten historischen Gestühl im Altarraum ging es dann um die Klappen. Um bei den Gebeten bequemer stehen und sich zugleich besser anlehnen zu können, sind die Sitzflächen der Bank ähnlich wie heute im Kino hoch klappbar. Und damit sie beim Runterklappen durch ihr immenses Eigengewicht nicht zu viel Lärm in die Stille des Gotteshauses bringen, galt die Parole "Halt die Klappe”. Ursprünglich bezog sich die Order also nicht auf verbale Kraftmeierei. Abschließend durfte jedes der Kinder ein Teelicht entzünden und auf dem geschmiedeten Leuchter, der mit Kugel, Kreuz und Blattwerk gleichermaßen Erdball, Kirche und Natur symbolisiert, platzieren. Mit zwei gemeinsam gesungenen Liedern ging dieser Besuch zu Ende, an den die Kinder sicher immer dann denken werden, wenn die Aufforderung vom "Klappe halten” ihnen entgegen schallt. Foto: privat

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