1. Drei Dörfer starten gemeinsam

    Vor 75 Jahren wurde Soldorfs Feuerwehr gegründet / Feier am Wochenende in Pfingstens Scheune

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    SOLDORF (al). Vor genau 75 Jahren haben drei Dörfer gemeinsame Sache gemacht. Soldorf, Lyhren und Kleinhegesdorf gründeten eine Freiwillige Feuerwehr, um die bis dahin bestehende Pflichtwehr abzulösen. Schon drei Jahre später gingen die Orte beim Brandschutz eigene Wege. Deshalb können jetzt sowohl Lyhren als auch Soldorf Jubiläum feiern. Nur in Kleinhegesdorf ist die Feuerwehrära gänzlich vorbei: Aus personellen Gründen schlossen sich vor über zehn Jahren die dortigen Blauröcke wieder den Lyhrenern an.

    Recht bescheiden verliefen die Anfänge. Die magere Ausrüstung umfasste gerade einmal eine Handdruckspritze und ein paar Schläuche. Kaum reichten Helme, Jacken und Koppel für die elf Männer um den aus Lyhren stammenden "Wehrführer" Friedrich Kölling. 1936 wurde in Soldorf das Gerätehaus gebaut. Heute dient es als Wartehäuschen für die Bushaltestelle und als Lagerraum. Damals aber bot das kleine Gebäude genug Platz für die noch von einem Pferd zu ziehende Handdruckspritze wie später für die 1950 beschaffte Motorpumpe, die auf einem Anhänger montiert war. Das erste eigene Fahrzeug rollte erst 1974 an – ein alter VW-Bulli von der Feuerwehr in Heuerßen. Schon zwei Jahre später wurde der Oldtimer wieder ausgemustert.

    Die Spitze der Wehr zeichnete sich nach kriegs- und nachkriegsbedingter Pause stets durch Kontinuität aus: Ortsbrandmeister waren Friedrich Steding von 1949 bis 1973, Friedrich Hitzemann von 1973 bis 1985, Hubert Krause von 1985 bis 1996. Dann folgte Klaus Urlacher, der aus familiären Gründen für zwei Jahre durch Klaus Isensee ersetzt werden musste, inzwischen aber wieder die Leitung übernommen hat. 1971 gründete sich eine Jugendwehr, der heute auch Heranwachsende aus Groß Hegesdorf, Kleinhesgesdorf und sogar Apelern angehören.

    Mit dem Neubau eines Gerätehauses 1984 wurde auch hinsichtlich Unterbringung und Ausrüstung die Weichen für die Zukunft gestellt. Dass die Wehr ihren Mann steht, musste sie gerade bei Großereignissen in jüngster Vergangenheit beweisen. Spaß und Geselligkeit kommen dennoch nicht zu kurz: Gemeinsam mit den Groß Hegesdorfer Nachbarn stellt Soldorf eine Wettkampfgruppe, die regelmäßig Bestleistungen erbringt und deshalb über eine eigene Fangemeinde verfügt. An diesem Wochenende will sich die Feuerwehr zudem als aufmerksamer Gastgeber in Pfingstens Scheune empfehlen.

    Am heutigen Sonnabend, eröffnet das Fanfaren- und Majorettencorps Antendorf mit einem Aufmarsch um 13.30 Uhr ein Kinderfest samt großer Kaffee- und Kuchentafel. Um 19 Uhr beginnt ein Kommers. Anschließend ist Tanz zu Diskothekenklängen von Marco. Am Sonntag, 6. Juni, wird ab 11 Uhr an gleicher Stelle ein Katerfrühstück gereicht. Musikalische Zutaten liefert die Feuerwehrkapelle Nettelrede. Foto: al

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