RODENBERG (pd). Das vergangene Wochenende stand für die Sparkasse Rodenberg ganz im Zeichen der Feiern zum 150. Geburtstag der Geschäftsstelle. Mit einem offiziellen Empfang am Freitag sowie einem "Tag der offenen Tür" mit großem Familienfest am Sonntag wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert. Die zahlreichen Besucher beider Veranstaltungen waren ein deutliches Zeichen für die enge Verzahnung zwischen dem Geldinstitut und der Stadt Rodenberg. Das gemeinsame Wachsen im Verlauf der vergangenen 150 Jahre verdeutlichte Werner Rohrsen in einem unterhaltsamen Festvortrag.
Sparkassenvorstand Günther Klußmeyer konnte zum Jubiläumsempfang am frühen Freitag Abend zahlreiche Gäste in der Schalterhalle begrüßen. Die Zuhörer erfuhren kurz etwas über den Kundenbestand - es sind derzeit rund 7500 - und die Anzahl der Girokonten - derzeit rund 5000. Dann verwies Klußmeyer auf das Team der Sparkasse in Rodenberg, dass aktuell aus elf Mitabeitern und einem Auszubildenden besteht. "Alle, die heute etwas rotes tragen, gehören dazu", erklärte der Vorstand mit einem Augenzwinkern und meinte damit die roten Krawatten der Herren und roten Halstücher der Damen.
Mit Klaus Gehrke habe die Sparkassenführung in Rodenberg einen "Top-Mann" in ihren Reihen. "Einer mit Kraft und Gewicht", fügte Klußmeyer noch hinzu. Die Sparkasse sei nicht nur der Region eng verbunden, sondern auch den Mitarbeitern. In einem locker geführten Gespräch warfen sich Klußmeyer und Gehrke dann die Bälle zu. Er, Klußmeyer, könne gar nicht verstehen, dass der Leiter der Rodenberger Sparkasse jetzt das Angeln als Hobby für sich entdeckt habe. "Wer in der Sparkasse arbeitet, der braucht doch gar keine Entspannung in seiner Freizeit", so die Meinung des Vorstandes. Mit den Fischen, die Gehrke dann aus dem Wasser holt, sei es wie mit den Angeboten, die die Sparkasse für ihre Kunden bereithalte: "Die müssen den Kunden schmecken!"
In einem unterhaltsamem Rückblick auf 150 Jahre Sparkassengeschichte brachte Werner Rohrsen einige interessante Details zu Gehör. Die Zuhörer erfuhren viel von den schwierigen Anfangszeiten der Sparkasse in Rodenberg, der die Gründung eines Sparkassenvereins vorausging. Diesem Verein war zunächst viel Misstrauen entgegengebracht worden. "Die Besoldung des Kassierers konnte neben der Zinsvergütung nicht gedeckt werden", ist in Mithoffs Chronik darüber zu lesen.
"Die Gründung einer Sparkasse war für jedermann etwas Revolutionäres", hatte der Prokurist in seinen Recherchen für die Festrede herausgefunden. Die das Geldgeschäft beherrschenden Personen wollten ihre Positionen in Rodenberg nicht kampflos aufgeben. Sie wehrten sich mit allen Mitteln gegen die Sparkassen-Gründung. Nach den Startschwierigkeiten sei es mit der Sparkasse in der Deister dann aber stetig Bergauf gegangen. Zum 50. Jubiläum im Jahr 1910 hätten sich die Einlagen bereits auf stattliche vier Millionen Mark summiert. Die "ungeahnte Erfolgsgeschichte", wie Rohrsen es nannte, sei auch dem wachsenden Wohlstand der Bevölkerung zu verdanken gewesen. Die anfänglich skeptisch beäugte Neugründung habe sich fast unbemerkt zum verlässlichen Partner der bereits zweiten Generation Rodenberger Bürger entwickelt. 1934 stand die Sparkasse vor dem Zusammenschluss zur Kreissparkasse der Grafschaft Schaumburg.
In den Nachkriegsjahren begleitete die Sparkasse den Wiederaufbau. In den 50er Jahren bezog die Sparkasse erste eigene Räume in einem Neubau an der Langen Straße 50. Bei den Bautätigkeiten in der Stadt erwies sich die Sparkasse als verlässlicher Partner für Einheimische und Vertriebene. 1968 übernahm Hans Janietz die Leitung, 1978 wurde wieder einmal um- und ausgebaut.
"In den achtziger und neunziger Jahren hat sich das Gesicht unserer Stadt entscheidend gewandelt", führte Rohrsen fort. 1996 erfolgter ein erneuter Stabwechsel in der Sparkasse. Klaus Gehrke wurde Nachfolger von Janietz. In einer groß angelegten weiteren Umbauphase bekam die Sparkasse ein neues Gesicht. In der Übergangszeit war das Bankhaus in den Räumen des jetzigen "Ratskellers" untergebracht. "Was ist eigentlich das Erfolgsrezept der Sparkasse?" fragte der Festredner zum Abschluss in die Runde. Das Konzept sei genial und einfach zugleich, gab Rohrsen selbst die Antwort. "Die Sparkasse, liebe Gäste, das sind wir alle. Das ist das gegenseitige Vertrauen auf einem gemeinsamen Weg immer weiter zu gehen". Am Sonntag beim "Tag der offenen Tür" gab es neben Musik von der Coffee House Jazzband und einem reichhaltigen Speisen- und Getränkeangebot auch zahlreiche Mitmachaktionen für die jüngsten Besucher. So konnten sich Jungen und Mädchen in der Hüpfburg nach Kräften austoben oder aber ein Sparschwein nach eigenem Geschmack bunt bemalen. Trotz der wechselhaften Witterung kamen viele Besucher zum Familientag. Dieser bildete den gelungenen Abschluss für die Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag der Sparkasse in Rodenberg.
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