1. Zauberhafte Geschichten aus Rumänien ertönen

    Ion Malcoci und Gabriel Dorin in der Kirche Sankt Katharinen / Klänge zwischen Sehnsucht und Virtuosität kommen zu Gehör

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    BERGKIRCHEN (nb). Ein episch anmutendes Orgelvorspiel erklingt. Darauf folgen die zarten, leichten Töne einer Panflöte. Zwei Instrumente, die sich zwar gravierend unterscheiden, sich jedoch in der Bandbreite ihres Spektrums wieder begegnen und sich miteinander zu einem ausgewogenen Klangteppich verweben. Das Publikum in der Sankt-Katharinen-Kirche sah sich mit ungewohntem Klanggenuss konfrontiert. Dass sich auf einem, oft unterschätzten, Instrument wie der Panflöte auch die ganz großen Komponisten intonieren lassen, traf einen Teil der Anwesenden scheinbar unerwartet und veranlasste sie zu Lauten der Überraschung und Begeisterung. Ion Malcoci, Meister seines Fachs und internationaler Preisträger, hat ganze Arbeit geleistet.

    Was voluminös begann, wechselte schnell zu angenehmer Leichtigkeit, um dann wieder aus dem Vollen zu schöpfen und das Publikum über die verschiedenen Stationen des Konzerts zu tragen. Organist Gabriel Dorin schaffte mit seiner Fingerfertigkeit immer aufs Neue den richtigen Rahmen um das virtuose Panflötenspiel seines Kollegen passend zu begleiten und in den richtigen Kontext zu setzen. Ihr Ziel, mit ihrem Programm dem Publikum den "Zauber der Panflöte" näherbringen haben sie mit Bravour erreicht. Unterwegs auf der Reise in ein Land, dessen Ruf ebenso mystisch und zauberhaft geprägt ist.

    Die Musik Rumäniens, Heimat Malcocis und der Panflöte, ist der Kern, um den sich das eineinhalbstündige Programm entwickelte.

    Neben Interpretationen von Schumann, Bach oder Vivaldi stellten sich gleichberechtigt verschiedene Ausdrucksformen rumänischer Volksmusik dar. Eine Suite aus Transsilvanien und fröhliche Instrumentalmusik standen dabei der melancholischen Doina gegenüber. Jedes Genre auf seine Weise spannend und überzeugend. Nach Dorin "die wohl traditionellste Art, in Rumänien Musik zu machen". Mal frei und interpretativ angelegt, mal klassischen Mustern folgend ermöglicht sie dem Musiker so, seine Emotionen und Fertigkeiten in allen Facetten auszuleben. Die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Panflöte kamen dabei voll zur Geltung und taten ihr Übriges zu einem intensiven musikalischen Erlebnis. Das Publikum konnte sich in die Gefühlswelt des Vortragenden entführen lassen oder einfach der Klangfülle folgen. Dank seiner Bandbreite ein ausgewogener, musikalischer Höhepunkt, dessen Bestandteile allein bereits für sich überzeugen konnten.

    Foto: nb

    Experte an der Orgel: Gabriel Dorin versteht es, virtuos zu spielen und sein Instrument auf die sanften Klänge der Flöte abzustimmen.

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