1. Stolze Bilanz zum Jubiläum

    "Lauenauer Runde" feiert sich als "starke Gemeinschaft" / Ein Rückblick auf 25 aktive Jahre

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    LAUENAU (al). Die Liste wird immer länger. Wenn die Rede auf die "Lauenauer Runde" kommt, fallen sofort Stichworte: Weihnachtsmarkt, Modenschau, Eishalle, Skulpturen. In 25 Jahren hat die Gemeinschaft eine Vielzahl von Projekten realisiert. Kleine wie zum Beispiel die Informationstafeln an historischen Gebäuden; große wie das Fleckendiener-Denkmal, das schon lange als Wahrzeichen für die Gemeinde gilt. An der Zielrichtung gibt es keinen Zweifel: Alle Pläne laufen darauf hinaus, Lauenau attraktiver zu machen – für die eigene Bevölkerung und auch für einen immer größer werdenen Umkreis.

    Start mit einem Fest

    Lichterketten und Ratskelleruhr

    Das Fleckendiener-Denkmal

    Kulturwochen und Fleckenfeten

    Der amtierende Vorsitzende Karsten Sucker ist sich sicher: "Es gibt inzwischen schon mehrere ‚Runden’, aber an das Original ist bisher keine herangekommen." Den Grundstock dafür hat vor allem Heyno Garbe gelegt, der von Anbeginn im Vorstand mitarbeitete, aber erst 2004 selbst den Vorsitz übernahm. Doch schon vorher trugen etliche Vorhaben seine Handschrift. Zu seinen größten Leistungen zählt die Eishalle. Sie gilt in ihrer Art als genau so einmalig wie die "Runde" selbst.

    Niemand unter den sieben Vereinsvorsitzenden wird 1984 geahnt haben, was sich aus ihrem geradezu verzweifelten Versuch entwickeln könnte. Damals fand sich kein Ausrichter für das in 1985 zu organisierende Fleckenfest. Bis dahin hatte es immer eine jährliche Feierlichkeit im Zelt gegeben, begleitet von verschiedenen Veranstaltungen in den Wochen zuvor. So verabredete sich die Gruppe zum gemeinsamen Tun. Die Sache wurde zum Erfolg – und weckte den Appetit auf mehr. Weil weitere Vereine hinzustießen und auch die ersten Gewerbetreibenden ihre Mitgliedschaft erklärten, wurde offiziell die "Runde" gegründet. Mit einem ersten Weihnachtsmarkt im Dezember 1985 meisterte sie ihre erste Hürde. Wenige Wochen zuvor feierte bereits ein Produkt Premiere, das heute aus dem Jahresgeschehen nicht mehr wegzudenken ist: die "Lauenauer Rundschau".

    Mit Frieda Fritsch wurde eine Kommunalpolitikerin als Vorsitzende gewonnnen. Ihr fiel eine neutrale und ausgleichende Rolle zwischen den Vereinen und den Gewerbetreibenden zu, die sich trotz unterschiedlicher Interessen zunehmend unter dem Dach der "Runde" fanden. Zwar gab es im Flecken bereits aus früherer Zeit einen Gewerbeverein; doch dieser beschränkte sich nur auf gelegentliche Proteste, wenn die Ansiedlung neuer Supermärkte drohte. Nun aber zogen alle an einem Strang: Die Unternehmen brachten sich ein; die Vereine stellten oft das nötige Personal. Im Vorstand spiegelten sich beide großen Interessengruppen wider. Selbst die geschäftsführende Verantwortung wurde weitgehend paritätisch besetzt.

    Gelungene Veranstaltungen förderten den Mut für Neues. 1988 wurden die großen Lichterketten für die Straßen in der Lauenauer Ortsmitte beschafft. Ein Fotowettbewerb folgte; die jährlichen Weihnachtsmärkte begleiteten stets Sonderausstellungen – von der kreativen Handarbeit bis zur Modelleisenbahn, von altem Handwerk bis zur Hobbyvielfalt, von originellen Schülerarbeiten bis zu anspruchsvoller Kunst. 1990 entwarf der Lauenauer Grafiker Frank Berger das noch heute gültige Logo. Mit Großveranstaltungen wurden auswärtige Besucher gelockt: bei einem "Tag der Weserrenaissance" sowie später beim "Tag des offenen Denkmals" oder den "Deistertagen" in jüngster Vergangenheit.

    Der nächste große finanzielle Klimmzug nach der Weihnachtsbeleuchtung war die Restaurierung der Uhr im Ratskeller-Turm. Die Reihe der Neujahrsempfänge hatte begonnen. Und wie selbstverständlich war die "Runde" bei jeder Wirtschaftsschau der Samtgemeinde Rodenberg dabei; anfangs nur mit einem eigenen Stand, später sogar mit attraktivem Programm.

    1996 folgte das Fleckendiener-Denkmal, das zugleich den im Ort lebenden und arbeitenden Bildhauer Josef Hauke in den Mittelpunkt rückte. Hauke hatte zwar zahllose Kunstwerke im sakralen und auch profanen Bereich geschaffen; in Lauenau selbst aber hingen seine Arbeiten nur in der zumeist verschlossenen katholischen Kirche. Nun bereicherte eine erste Skulptur das Straßenbild. Ihr sollten mit den "Akazienreihern", dem "Gerberbottich" und dem "Bergmann im Streb" in Feggendorf noch weitere folgen.

    Eine Natürbühne im Volkspark, Ständer auf den örtlichen Friedhöfen für Gießkannen, Eimer und Harken, ein Oldtimertreffen und schließlich die ersten "Hochzeitstage": Geradezu Schlag auf Schlag sorgte die Gemeinschaft für Schlagzeilen. Die Vielfalt der örtlichen Geschäftswelt unterstrichen die ersten "Hochzeitstage". Weil dafür ein Laufsteg erforderlich war, fand sich um Kurt Levy eine "Rentnerband". Heute heißen die handwerklich versierten Helfer zwar offiziell "Bauteam"; aber ein Kreis stets einsatzfreudiger Ruheständler ist es geblieben.

    Anlässlich des 400-jährigen Bestehens von Schloss Schwedesdorf in 2000 gab es im Rahmen von "Kulturwochen" Theater-, Musik- und Kabarettabende mit mehr als 2000 Besuchern. Rekordverdächtig sollte auch "das Spiel" werden. Im Frühjahr 2001 vesammelten sich rund 400 Teilnehmer auf dem Marktplatz an "Mühle"-Brettern.

    Ab 2003 übernahm die "Runde" die Organisation der jährlichen "Fleckenfeten". Die Reparatur der Casala-Stelen erfolgte; die Info-Tafeln an den Ortseingängen erhielten neben Übersichtskarten auch die Namen und Logos von Geschäften, Handwerksunternehmen und Gastronomiebetrieben.

    Die "Runde" engagierte sich zunehmend in Sachen Fremdenverkehr. Nach einem ersten Flyer ("Komm und schau nach Lauenau") folgte die Erkundungshilfe für auswärtige Gäste ("Schritt für Schritt durch Lauenau"). Bei einer Tourismusbörse in Bückeburg war das Jahre zuvor beschaffte Pagodenzelt ein Hingucker. Mit einer Broschüre, einer Feierstunde und einem großen Gedenkstein wurde im Juni 2007 an die Wüstung Venreder erinnert. Im Frühjahr 2009 verabschiedete die "Lauenauer Runde" ihren langjährigen Spitzenmann. Heyno Garbe. Für ihn trat Karsten Sucker an, unter dessen Leitung die Beteiligung der Gemeinschaft am 950-jährigen Bestehen des Fleckens arrangiert wurde. Foto: al

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