LANDKREIS (em). Das angestrebte Klimaschutzkonzept für fünf Gebäude des Landkreises geht in die nächste Runde: Den beteiligten Schulen wurden im Kreishaus erste Ergebnisse vorgestellt: Zuerst wurde die Hans-Christian-Andersen-Schule in Stadthagen untersucht. Das Vorgehen zur energetischen Optimierung eines Gebäudes gestaltet sich folgendermaßen: Zunächst wird der Ist-Zustand von Gebäudehülle und Anlagentechnik ermittelt. Diese Daten bilden die Grundlage für die weiteren Berechnungen zur energetischen Verbesserung der Bauteile wie Bodenplatte, Außenwände, Fenster und Türen sowie Dachflächen. Ist die Gebäudehülle energetisch optimiert, werden verschiedene Anlagen-Konzepte entwickelt, durchgerechnet und das für den Standort effizienteste ausgewählt. Neben der Erneuerung einzelner Bauteile oder Anlagenteile wird aus Gründen des Klimaschutzes, der Ressourcenschonung und im Sinne eines zukunftsweisenden Gebäudemanagements auch über mögliche Komplettsanierungen nachgedacht. Hierbei sind verschiedene Standards der energetischen Verbesserung möglich. Bei der Hans-Christian-Andersen-Schule wurden drei Verbesserungsstandards berechnet: Einhaltung der Bestimmungen der EnEV 2009 für bestehende Gebäude, Einhaltung der Bestimmungen der EnEV 2009 für Neubauten und als Ausblick für die angekündigte EnEV 2012 die Einhaltung der Bestimmungen der EnEV 2009 für Neubauten mit 30% verbesserten Werten. Alle drei Standards sind technisch zu erfüllen. Die Verwaltung beabsichtigt für zunächst fünf Gebäude mit einer Bruttogeschoßfläche von zusammen etwa 16.000 Quadratmetern exemplarisch Konzepte erstellen zu lassen, um die Potentiale zur Senkung der Emissionen in allen Liegenschaften besser einschätzen zu können.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert, Projektträgr ist das Forschungszentrum Jülich GmbH aus Berlin.
Zu den untersuchten Schulen gehören das Wilhelm-Busch-Gymnasium, die Hans-Christian-Andersen-Schule, die Magister-Nothold-Schule, die Marienschule und die Graf-Wilhelm-Schule. Gleichzeitig sollen auch die finanziellen Einsparmöglichkeiten im Bereich der Wärmeproduktion sowie der Stromnutzung, insbesondere bei Beleuchtung und Beleuchtungssteuerung, ermittelt werden. Sinnvolle, beispielhafte Sanierungen sollen dabei zur konkreten Umsetzung aus den Konzepten abgeleitet werden. Bei Ausführung gemäß des zweiten Standards, Einhaltung der Bestimmungen für Neubauten könnte der Energieverbrauch der Hans-Christian-Andersen-Schule um 67 Prozent sinken. Dabei würde die Umwelt um 82 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr entlastet. Das Gesamtkonzept soll im Sommer fertig gestellt sein. Der Landkreis ist Träger aller weiterführenden Schulen und Sporthallen in Schaumburg. Im Eigentum stehen Gebäude mit einer Gesamtfläche von insgesamt über 300.000 Quadratmetern.
Seit mehren Jahren werden die Energiedaten für Heizung, Strom und Wasser erfasst. Die erhobenen Daten werden jährlich in einem Energiebericht veröffentlicht. Durch bauliche und technische Maßnahmen, aber auch durch Sensibilisierung der Nutzer für Energiesparmaßnahmen, etwa infolge durchgeführter Energieeinsparwettbewerbe an den Schulen, konnte der Energieverbrauch in den letzten Jahren bereits kontinuierlich gesenkt werden.