STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Der Geschäftsführer des Klinikums Schaumburg Christian von der Becke hat im Krankenhaus Stadthagen mit Mitarbeitern, Patienten und anderen Bürgern über die Zukunft des Klinikums gesprochen. "Bei manchem Gesprächspartner hat die Diskussion zu einem gewissen Aha-Effekt geführt", sagte von der Becke.
Der Geschäftsführer des Klinikums Schaumburg Christian von der Becke steht im Foyer des Krankenhauses Stadthagen bereit zum Gespräch über die Zukunft des Klinikums.
Er hätte sich eine etwas größere Resonanz gewünscht, erklärte der Klinik-Chef kurz vor Abschluss der Aktion im Foyer der Krankenhauses. Offenbar sei den Bürgern nicht bewusst, dass im Klinikbetrieb in Rinteln und Stadthagen ein Defizit aufgelaufen sei, das sich 2013 auf rund 30 Millionen belaufen werde. Diese müsse abgebaut werden. Dazu solle der von der Arbeitgeberseite vorgeschlagene Gehaltsverzicht der Beschäftigten beitragen. Der Gehaltsverzicht diene nicht etwa dazu, den Neubau des Klinikums bei Obernkirchen zu finanzieren. Die Finanzierung des Baus müsse der Landkreis gar nicht tragen. Es gehe um die Beseitigung des bestehenden Defizit. "Es ist doch besser, wir verzichten alle auf einen Teil unseres Gehalts und geben dem Klinikum Schaumburg so eine realistische Zukunfts-Chance", sagte von der Becke. Der Landkreis beteilige sich bereits mit rund 14 Millionen Euro an der Verringerung des Gesamt-Defizits. Mehr könne die Kommune angesichts der angespannten Finanzlage nicht leisten. Er hielt fest, dass es nicht um Gewinnmaximierung gehe. Mit "Prodiako" habe der Landkreis einen gemeinnützigen Partner ausgewählt, der Überschüsse wieder investiere.
Die Vertreter der Arbeitnehmer hätten den Vorschlag der Arbeitgeberseite abgelehnt, selbst aber keine Alternative aufgezeigt. Die bei Ablehnung des Gehaltsverzichtes drohende kurzfristige Schließung des Krankenhauses in Rinteln wäre das schlechteste denkbare Szenario. Neben den Arbeitsplatzverlusten und anderen negativen Folgen für Patienten und Mitarbeiter würden die eingespielten Mannschaften zerrissen, die Stimmung unter den Beschäftigten würde noch weiter absinken. Er wisse, dass die Umstrukturierung des Klinikums ein schwieriger Prozess sei. Die emotionale Betroffenheit und Verunsicherung der Mitarbeiter sei verständlich. Mit ihrer Blockadehaltung würden die Arbeitnehmervertreter jedoch die Augen vor der Realität verschließen.
Er hoffe, dass in den folgenden Verhandlungen der Weg zu einem konstruktiven Dialog gefunden werde, sagte der Geschäftsführer des Klinikums.
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